Düsseldorf – Um 18:00 Uhr wird „La Promesse – Das Versprechen“ gezeigt. Das Publikumsgespräch, moderiert von Marcus Seibert, schließt sich an und bildet gleichzeitig den Abschluss der Filmreihe im Filmmuseum. Bis zum 27. April 2025 läuft im Filmmuseum eine Retrospektive der beiden Regisseure Luc und Jean-Pierre Dardenne.
Der Vorverkauf findet an der Filmkasse des Filmmuseums statt, telefonisch unter 0211-8992232. Der Eintritt kostet sieben Euro, ermäßigt fünf Euro – mit Black-Box-Pass vier Euro. Eine frühzeitige Kartenreservierung wird empfohlen.
Seit ihrem internationalen Durchbruch im Jahr 1996 widmen sich die beiden Regisseure Jean-Pierre und Luc Dardenne einer präzisen, unaufdringlichen Inszenierung, die den Menschen im Kontext seiner sozialen Bedingungen und der Mechanismen eines gnadenlosen, ökonomischen Systems zeigt. Ihre weltweit gefeierten Filme zeichnen sich durch eine formale Strenge und moralische Komplexität aus und nehmen konsequent die Perspektive der Marginalisierten ein. Dafür wurden die Dardenne-Brüder vielfach ausgezeichnet, unter anderem fünf Mal bei den Filmfestspielen in Cannes – darunter zwei Mal der Hauptpreis, die Goldene Palme.
Der erste und zugleich international beachtete Spielfilm „La Promesse – Das Versprechen“ von Jean-Pierre und Luc Dardenne beleuchtet die moralische Entwicklung eines Jugendlichen in einem sozialen Milieu, das von Ausbeutung und Ungerechtigkeit geprägt ist. Im Zentrum steht Igor, ein 15-Jähriger, der seinem Vater Roger bei der illegalen Beschäftigung und Unterbringung von Migrantinnen und Migranten hilft. Igors Loyalität gegenüber seinem dominanten Vater gerät ins Wanken, als Amidou, ein illegaler Arbeiter seines Vaters, bei einem Arbeitsunfall tödlich verunglückt. Auf dem Sterbebett bittet Amidou Igor, sich um seine Frau und ihr neugeborenes Kind zu kümmern – ein Versprechen, das den Jungen vor eine existenzielle Entscheidung stellt.
Die Dardennes inszenieren Igors inneren Konflikt ohne Pathos und mit großer Nähe zu den Figuren. Die moralische Entwicklung wird durch die präzise Beobachtung alltäglicher Handlungen und Entscheidungen greifbar. Der Film verzichtet auf einfache Antworten und zeigt, wie die Konfrontation mit Unrecht und Verantwortung das Bewusstsein eines Jugendlichen verändert. „La Promesse“ hinterfragt subtil die Bedingungen und Grenzen individueller Moral in einem System, das soziale Bindungen durch ökonomische Zwänge deformiert.