Stadtmuseum und Max and Iris Stern Foundation kooperieren

Unter dem Arbeitstitel "Transaktionen mit jüdischen Kunden 1933 bis 1935" starten das Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf und die Max and Iris Stern Foundation ein Forschungsprojekt.

Düsseldorf – Die Arbeit ist eine Kooperation mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein K.d.ö.R. Gefördert wird das Vorhaben mit Mitteln des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (DZK). Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Rekonstruktion der bislang kaum oder gar nicht bearbeiteten Transaktionen der Galerie Stern Düsseldorf mit besonderer Berücksichtigung der dokumentierten Kunden im Zeitraum von 1933 bis 1935. Damit wird grundlegende Forschung zu den geschäftlichen Aktivitäten der Galerie – vor allem in Bezug auf die Klientel – geleistet und Informationen über jüdische Kunstsammlerinnen und -sammler in der Zeit des Nationalsozialismus zusammengetragen.

Um Erkenntnisse insbesondere über die jüdischen Kundinnen und Kunden der Galerie und mögliche Zwangsverkäufe zwischen 1933 und 1935 zu gewinnen, werden die Transaktionen der Düsseldorfer Galerie Stern und speziell ihre Kundenkartei untersucht. Diese Thematik ist nicht nur für die Stern Foundation von großer Bedeutung, sondern auch für viele laufende Forschungsprojekte und Streitfälle, da die Frage nach Erst- und Zweitgeschädigten trotz der vermeintlich eindeutigen Regelung seit der Nachkriegszeit bisher keine allgemeine Klärung erfahren hat. Der Kunsthändler Max Stern wurde als jüdischer Düsseldorfer verfolgt und zur Schließung seiner Galerie gezwungen. Er floh im Jahr 1937 aus Deutschland. In Kanada gelang ihm schließlich der Neuanfang: Dort entwickelte Max Stern sich zu einem der bedeutendsten Galeristen des Landes.

Mit dem Projekt bauen die Beteiligten inhaltlich auf den Ergebnissen des sogenannten „Stern Cooperation Project “ (SPC) auf. Im Projekt wurde von 2018 bis 2022 die Geschichte der deutsch-jüdischen Kunsthändlerfamilie Stern und das Schicksal ihres Kunstbestandes erforscht. Es hat somit Pilot- und Modellcharakter für Studien zu migrierten deutsch-jüdischen Kunsthändlern, die den Zivilisationsbruch des Holocausts überlebten. Mit diesem breit angelegten Ansatz der Grundlagenforschung betrat das SPC ein Forschungsgebiet, das bereits seit 2002 durch das „Max Stern Art Restitution Project“ (MSARP) untersucht wird. Die Stern Foundation forscht somit seit mehr als 20 Jahren sowohl zur Geschichte der Familie als auch der Galerie Stern.

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