Zum Auftakt wurde die Anklage verlesen, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Die Jugendlichen waren im Frühling festgenommen worden, nachdem die Behörden Chats über die mutmaßlichen Anschlagspläne entdeckt hatten.
Gegen einen vierten Jugendlichen, einen 16-Jährigen aus Baden-Württemberg, wird seit Dienstag vor dem Landgericht Stuttgart verhandelt. Bei den Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen handelt es sich um zwei Mädchen und einen Jungen zwischen 15 und 17 Jahren. Sie kommen aus Düsseldorf, Iserlohn und Lippstadt.
Ihnen wird die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen. Sie sollen Propagandamaterial der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) konsumiert und sich mit der IS-Ideologie identifiziert haben. Im März sollen die Jugendlichen vereinbart haben, einen Anschlag in Dortmund, Düsseldorf, Köln, Iserlohn oder Stuttgart zu begehen.
Zunächst seien Anschlagsziele wie Hauptbahnhöfe, Gerichtssäle oder Polizeistationen in Erwägung gezogen worden. Schlussendlich hätten sie sich aber dazu entschlossen, an einem Sonntag während des muslimischen Fastenmonats Ramadan 2024 in Kirchen einzudringen. Dort hätten sie auf die Gottesdienstbesucher schießen oder einstechen und danach die jeweilige Kirche mit Molotowcocktails in Brand setzen wollen.
Der Ramadan dauerte in diesem Jahr vom 10. März bis zum 9. April. Die Jugendlichen sollen sich schon Anleitungen zur Herstellung von Molotowcocktails und anderen Sprengsätzen beschafft haben. Ihr Ziel soll gewesen sein, möglichst viele Menschen zu töten.
Am Freitag sagten die Jugendlichen nach Angaben der Sprecherin nichts zu den Vorwürfen. Der Prozess wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Das Landgericht setzte zahlreiche Termine bis Mitte März an.
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