Düsseldorf – Stephan Keller hat als Düsseldorfer Einblicke in die Themen, die die Bürgerinnen und Bürger beschäftigen. „Wir haben eine ganze Menge Dinge, die wir verbessern müssen,“ so Keller im xity-Interview. „Wir brauchen eine besser Verkehrspolitik in Düsseldorf. Da ist mit den Umweltspuren ein Instrument eingesetzt worden, das viel zu brachial auf die Probleme reagiert, die wir zwar lösen müssen, aber mit intelligenten Lösungen. Wir können täglich erleben, dass die Umweltspuren Stau produzieren. Staus sind umweltschädlich und wirtschaftsfeindlich.“
Keller spricht ausserdem das Thema Sicherheit an. Hier gibt es oft einen Unterschied zwischen der wirklichen Sicherheitslage und der Wahrnehmung der Bürger. Polizei ist Thema der Landesregierung. Was kann die Stadt Düsseldorf hier tun, um für mehr Sicherheit zu sorgen? „Wir können vieles im Bereich der Ordnungswidrigkeiten tun. Zum Beispiel Verschmutzung, Lärmbelästigung und die Kontrolle des ruhenden Verkehrs. Das sind Themen, die unseren Ordnungsdienst beschäftigen.“ Keller fordert deshalb eine Aufstockung des Personals im Ordnungsdienst: „Es gibt eine hohe Konzentration des Ordnungsdienstes auf die Altstadt, aber an Wochenenden stellen wir fest, dass auch das nicht ausreichend ist.“
Um den Menschen Alternativen zum Individualverkehr zu geben, sollen Taktungen bei Bus und Bahn erhöht werden. Aber auch diese Möglichkeiten sind irgendwann ausgereizt, so Keller. „Wir können beispielsweise den Verkehr im Wehrhahnlinientunnel nicht beliebig verdichten, weil dann die Kapazitäten nicht ausreichen. Trotzdem ist der Weg richtig, den ÖPNV auszubauen. Das ist die Antwort auf die Verkehrsprobleme der Zukunft.“ Durch besseren ÖPNV will Keller den Menschen einen Anreiz geben, das Auto auch mal stehen zu lassen.
Stephan Keller hatte in seiner Karriere bisher viele Dezernentenstellen inne, seit 2017 ist er Stadtdirektor in Köln. Er ist sich sicher, dass er auf das Amt des Oberbürgermeisters vorbereitet ist. „Seit mehr als 10 Jahren nehme ich Führungspositionen in der kommunalen Familie wahr. In zwei Großstädten, Düsseldorf und Köln, habe ich herausgehobene Positionen bekleidet, große Apparate gesteuert. Ich glaube, dass es wenig Menschen gibt, die so gut auf die übernahme des Amtes des Oberbürgermeisters vorbereitet sind wie ich.“
Am 13. September 2020 haben die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer die Wahl. Dann stehen die Kommunal- und Oberbürgermeisterwahlen an.
