Bei einem Schlag gegen die größte illegale deutschsprachige Onlinehandelsplattform „Crimemarket“ sind insgesamt sechs Menschen festgenommen worden. Die am Donnerstag mit 102 Durchsuchungsbeschlüssen vollzogene Razzia habe in Nordrhein-Westfalen zu drei Festnahmen und in anderen Bundesländern zu insgesamt drei weiteren Festnahmen geführt, teilte die federführende Polizei in Düsseldorf am Freitag mit. Unter den Festgenommenen ist demnach der Hauptbeschuldigte, ein 23 Jahre alter Mann aus Korschenbroich.
Der örtliche Schwerpunkt der Razzia lag in Nordrhein-Westfalen, wo insgesamt 36 Objekte durchsucht wurden. Es seien dort zahlreiche Beweismittel wie Mobiltelefone und IT-Geräte beschlagnahmt worden, dazu Drogen und insgesamt 600.000 Euro in Form von Bargeld und beweglichen Vermögenswerten.
Die Polizei beschlagnahmte auch die Domainadresse der Handelsplattform, auf die sowohl im Darknet als auch im freien Internet zugegriffen werden konnte. Die Ermittlungen richteten sich neben den Betreibern auch gegen die auf dem Marktplatz agierenden Anbieter und gegen die Nutzer.
Die Ermittler hatten den Angaben zufolge jahrelang Beweise zu Straftaten rund um die Kriminellenplattform zusammengetragen. Auf „Crimemarket“ seien unter anderem Drogen, kriminelle Dienstleistungen wie Geldwäsche sowie detaillierte Anleitungen zu schweren Straftaten angeboten worden. Auf der Plattform waren laut Polizei mehr als 180.000 Benutzer registriert.
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