Düsseldorf – Im November 2017 konnte die DEG letztmals ein Hauptrundenspiel bei den Panthern gewinnen, fast sieben Jahre ist das inzwischen her. Aber genug davon, in den Playoffs 2023 hat das Team von Trainer Thomas Dolak gezeigt, dass es doch geht. Dafür konnte der Coach auf fast unverändertes Personal zurückgreifen. Es gab nur zwei Veränderungen: Torsten Ankert kehrte zurück in den Kader, Luis Üffing musste hingegen zusehen. Der Stürmer war nach seiner dritten fünf Minuten Strafe gesperrt.
Die Gäste erwischten keinen guten Start in die Partie in Bayern. Der ERC machte von Beginn an viel Druck, hatte mehrere gute Chancen und prüfte direkt einmal, ob Henrik Haukeland seine Hausaufgaben gemacht hat. Nach rund fünf Minuten fing schließlich auch die DEG an, sich in der Offensive bemerkbar zu machen. Zunächst blieb es aber bei harmlosen Versuchen, die ersten Großchancen hatten Brendan O’Donnell und Kevin Clark. Michael Garteig aber jeweils mit dem Schoner zur Stelle. Ingolstadt dennoch weiter überlegen, spielte cleverer und mit mehr Zug zum gegnerischen Tor. Folgerichtig traf Daniel Pietta – viel zu frei – aus dem Slot zur Führung für die Gastgeber. Damit war auch der zwischenzeitliche Stimmungsboykott im Stadion vorbei. Es gab noch mehr zu jubeln. Der ERC nutzte die erste Strafzeit der Partie eiskalt aus und erhöhte auf 2:0. Wayne Simpson bekam den Puck ebenfalls direkt im Slot, hatte verdächtig viel Zeit und überwand Haukeland trotz spitzem Winkel. Doch die Rot-Gelben nur Momente später mit eigenem Überzahlspiel und der Chance auf die Anzeigetafel zu kommen. O’Donnell, Victor Svensson, Philip Gogulla – die Scheibe wollte nicht ins Tor. Mit 0:2 aus DEG-Sicht ging es in die Pause.
Der Sturmlauf der Rot-Gelben blieb im Mitteldrittel zunächst aus. Stattdessen hatten die Hausherren nach wenigen Minuten zwei absolute Hochkaräter und scheiterten am starken Haukeland und am harten Gestänge. Glück für die DEG. Auf der anderen Seite belohnten sich die Gäste – ein wenig aus dem Nichts – endlich. Clark täuschte an, das Tor zu umkurven und spielte scharf in den Slot. Da brauchte Kohen Olischefski nur noch einschieben, 1:2. Gestoppte 20 Sekunden später war auch das Ergebnis wieder dahin. Oliver Mebus besorgte in eiskalter Torjäger-Manier den überraschenden Ausgleich. Der Verteidiger schob zielsicher in den Winkel über Garteig ein. Verrückter Sport! Doch der ERC ließ sich davon nicht beirren. Trainer Mark French nahm eine Auszeit, die die Gäste offensichtlich wieder wachrüttelte. Denn wieder dauerte es nur kurz, bis der nächste Treffer fiel. Wojcak Stachowiak nutze einen Abpraller von Haukeland und überwand den Norweger zum 3:2. Der in der Folge aber wieder bärenstark. Während Alex Blank auf der Strafbank saß, musste der DEG-Goalies mehrfach seine ganze Klasse zeigen.
Der Kapitän Gogulla hätte den Ausgleich nach wenigen Minuten im Schlussdrittel erzielen müssen. Völlig frei lief der Stürmer auf Garteig zu, scheitete mit seinem Alleingang allerdings am herausragenden Torhüter der Panther. O’Donnell hatte nach starker Vorarbeit von Blank eine weiter gute Möglichkeit, doch schafft es am Ende nicht, den ERC-Goalie zu umkurven. Ingolstadt machte es alles in allem aber weiter clever, ließ wenig zu und war mit Kontern brandgefährlich, beispielsweise in Person von Stachowiak und dem doppelten Friedrich. Drei Minuten vor der Schlusssirene vergaben die Düsseldorfer die nächste Großchance. Olischefski kommt völlig frei im Slot an die Scheibe, vergab jedoch ebenfalls an Garteig. Sekunden später dann die Erlösung. Kenny Agostino nutzte einen verdeckten Schuss und glich bei noch knapp zwei Minuten auf der Uhr aus. Haukeland hatte zwischenzeitlich bereits das Eis verlassen. Die reguläre Spielzeit brachte keinen Sieger mehr, in der Verlängerung hatten die Panther dann das bessere Ende für sich.