Düsseldorf – So auch die Bilker Schützen, die sich zu diesem Anlass im Town House, in der Düsseldorfer Altstadt, trafen. Hier zeigt sich direkt eines der Probleme im Brauchtum: es gibt kaum noch (bezahlbare) Säle und Veranstaltungsstätten. So holprig wie der Tag begann, so erfolgreich sollte er enden. „Der heutige Tag wird wohl einer von den Tagen werden, die Einzug in die Geschichtsbücher des Regiments finden!“ fasste der zweite Chef Ralf Gendrung in seiner Abschlussrede das Geschehen zusammen.
Doch von Beginn an: Der erste Chef Ulrich Müller hatte zu Beginn die Schützenbrüder und Schwestern im Town House begrüßt. Er bedankte sich für das Verständnis und die gute Teilnahme an der improvisierten Kurzandacht. Der, an dieser Stelle obligatorische, Gottesdienst war wegen Erkrankung des Pfarrers ausfallen.
Mit eindringlichen Worten wandte sich Ulrich Müller an die Anwesenden und bemängelte die unschönen Zeichen dieser Zeit, die mit Hetze, Drohungen und Beschimpfungen tagtäglich zu erleben sind. Er erinnerte an das Miteinander der Schützen, die mit Werteorientierung, gegenseitigem Respekt und Orientierung zum Gemeinwohl.
Er begrüßte an diesem Tag nicht nur zahlreiche Ehrenmitglieder des Vereins und Gäste aus Politik, Wirtschaft und Brauchtum, sondern auch die Mitglieder der Neustädter Reserve, die sich als Bilker Schützenkompanie aufgelöst hatten. Das Regiment möcht es ihnen als Gruppe weiterhin ermöglichen, am Schützen Leben teilzunehmen.
Auch sportliche Erfolge wurden an diesem Tag geehrt: neuer Vereinsmeister 2024 wurde Georg Peltzer von der Friedrichstädter Reserve.
Mit der Bestätigung/ Ernennung geänderter/ neuer Führungspositionen ging es weiter. Neben der Bestätigung neuer Hauptleute, sowie des neuen Majors des Schützenbataillons Ingo Kellner und der Ernennung der neuen Ehrenmajore Martin Kramp und Achim Welter, galt die Aufmerksamkeit 5 Schützenschwestern. Diese werden sich künftig im Offizier Corps des Bilker Schützenregiments engagieren. Ein toller Erfolg, wenn bedacht wird, dass der Weg für weibliche Mitglieder erst 2022 seinen Anfang fand.
Eine emotionale Rede vom scheidenden Oberst Michael Kohn fesselte die Gemeinschaft und sorgte für langanhaltende Standing Ovation. Auch er kritisierte die Entwicklung dieser Zeit, die es dem Brauchtum immer schwerer macht. Er bemängelte aber auch, dass es in den eigenen Reihen immer weniger Bereitschaft gibt, sich irgendwo einzubringen. Stattdessen wird es teilweise sehr unschön, wenn irgendwo einmal Fehler passieren.
Ulrich Müller bedankte sich für die offenen Worte, nicht ohne die zahlreichen Verdienste des scheidenden Kameraden hervorzurufen.
Zur Mittagspause dann die traditionelle Erbsensuppe unter musikalischer Begleitung des TC St. Martin und des Fanfarencorps Freischütz, bevor es mit Ehrungen weiterging. Mit der silbernen Verdienstnadel wurde Kameraden für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt, bevor die 40-jährigen Jubilare die Auszeichnungen des RSB und DSB in Empfang nehmen durften.