Düsseldorf stellt „Zero-Waste“-Konzept vor

Der Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen stimmte am Montag, 16. Juni 2025, dem "Zero-Waste"-Konzept für die Landeshauptstadt zu.

Düsseldorf – „Zero Waste“ steht für „keine Verschwendung“ und das Ziel einer weiteren Verringerung von Rohstoffverbräuchen und Abfallaufkommen in der Landeshauptstadt.  Jochen Kral, Beigeordneter für Mobilität und Umwelt, beschreibt, was das Konzept erreichen soll: „Übergeordnetes Ziel des Konzepts ist es, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu schaffen, die in erster Linie Abfälle vermeidet und an zweiter Stelle Wertstoffe effizient nutzt. Mit der geeigneten Kommunikation sollen die Zielgruppen – Bevölkerung und Akteure der Wirtschaft – aufgeklärt und sensibilisiert werden. Wichtig ist, auf die Notwendigkeit Abfälle zu reduzieren aufmerksam zu machen und zu erreichen, dass Abfälle als Ressourcen betrachtet werden, anstatt sie gedankenlos zu entsorgen.“

Neben der grundsätzlichen Stärkung und Ausweitung der Abfallvermeidung geht es der Verwaltung insbesondere um eine Reduzierung der Wertstoffmengen im Restabfall.

Das Zero-Waste-Konzept Düsseldorf hat die Verwaltung unter Beteiligung der Öffentlichkeit, lokal agierender Initiativen und Unternehmen erstellt. 22 Maßnahmen aus vier Workshops werden als besonders aussichtsreich im Konzept beschrieben. Wo und wie können Abfallvermeidung und Wertstofferfassung entscheidend verbessert werden, nicht nur in Privaten Haushalten, sondern auch in Gewerbe, Handel und Industrie? Das Zero-Waste-Konzept zeigt zu dieser Frage gangbare Wege auf. Verwaltung und Politik wollen zudem als Vorbild für eine ökologisch sinnvolle Abfallvermeidung und bessere Wertstofferfassung fungieren.

Kurzfristig in Angriff genommen werden vier Maßnahmen: der Ausbau der Lebensmittelrettung, der Einsatz von Wertstoffmobilen, eine Kampagne zur Aufklärung über den Weg der Düsseldorfer Abfälle von der Tonne bis hin zu Verwertung und Entsorgung sowie der Einsatz moderner Technik, etwa um die Abgabe von Wertstoffen auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten zu ermöglichen.

Viele lokale Akteure in Düsseldorf beschäftigen sich schon seit Jahren in zahlreichen Projekten und Initiativen intensiv mit Themen wie Abfallvermeidung oder Wiederverwendung. Dies geschieht in Form von Unverpackt-Läden, Buchtausch-Stationen, Lebensmittelrettung und vielem mehr. Die Stadt Düsseldorf selbst hat in den Jahren 2023 und 2024 das Einwegverbot für Geschirr und Besteck auf der Rheinkirmes erfolgreich umgesetzt.

Hintergrund Abfallaufkommen und Ressourcenverbrauch

Im Jahr 2024 fielen in den Düsseldorfer Haushalten 210.435 Tonnen Siedlungsabfälle (Restmüll, Sperrmüll und Wertstoffe wie zum Beispiel Bioabfall oder Altpapier), dies entspricht einem Aufkommen von 333 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte ein leichter Rückgang der Siedlungsabfallmenge erzielt werden, eine weitere Reduzierung ist jedoch aus Gründen des allgemeinen Umweltschutzes zwingend unabdingbar.

Weltweit ist die Gewinnung von Primärrohstoffen für etwa die Hälfte der Auswirkungen des Klimawandels und 90 Prozent der Biodiversitätsverluste verantwortlich. Deutschland deckt nur einen geringen Anteil des Rohstoffbedarfs durch gesammeltes Altmaterial, sogenannte Sekundärrohstoffe. Um Ressourcenschonung im notwendigen Maß voranzubringen, müssen sich diese Dinge ändern.

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