Zweiter Mordprozess in Zusammenhang mit Hawala-Banking in Bochum begonnen

Vor dem Landgericht Bochum hat ein zweiter Prozess um einen Mord von 2023 zur Verdeckung von Betrugstaten im Zusammenhang mit sogenanntem Hawala-Banking begonnen.

Vor dem Landgericht Bochum hat am Montag ein zweiter Prozess um einen Mord von 2023 zur Verdeckung von Betrugstaten im Zusammenhang mit sogenanntem Hawala-Banking begonnen. Angeklagt ist ein 52-Jähriger, der den Mord an einen Kunden zusammen mit drei weiteren Beschuldigten mitbeschlossen haben soll. Auch er muss sich nun wegen gemeinschaftlichen Mordes verantworten. Das Opfer starb im September 2023 auf offener Straße vor dem Ladenlokal in Recklinghausen in Folge eines Messerangriffs.

Die drei weiteren Verdächtigen müssen sich bereits seit März in einem ersten Prozess verantworten. Sie sollen als mutmaßliche Hawala-Banker größere Geldbeträge ihrer Kunden nicht weitergeleitet, sondern einkassiert haben. Bei dem in Deutschland verbotenen Hawala-Finanzsystem wird anonym gegen eine Provision Geld ins Ausland transferiert.

Auch von dem späteren Todesopfer, einem 31-jährigen Syrer, hätten die Männer im Juli 2023 rund 600 Euro einbehalten haben. Als der 31-Jährige die Beschuldigten im September zur Rede gestellt habe, hätten sie ihn mit zwei Messern erstochen. Derzeit sind in dem ersten Prozess noch Verhandlungstage bis Mitte September festgesetzt.

Dem 52-Jährigen wird vorgeworfen, dass er den Mord zur Verdeckung der Betrugstaten mitbeschlossen habe. Er habe am Tattag versucht, den 31-Jährigen und einen Begleiter in das Ladenlokal zu locken, um dort den Mord zu ermöglichen. Da dies nicht gelungen sei, habe er sich vor dem Lokal so platziert, dass dem Opfer und seinem Begleiter der Blick auf die drei mutmaßlichen Angreifer verdeckt worden sei. Dadurch habe das Opfer nicht mit dem Angriff rechnen können. Der Prozess soll zunächst bis zum 10. Oktober laufen.
© AFP

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