Während nur 17 Prozent 2025 mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen wollen, planen 38 Prozent einen Jobabbau, wie die am Donnerstag veröffentlichte Studie ergab. Die Unternehmen blicken demnach pessimistisch ins kommende Jahr.
Der seit 2005 in Deutschland anhaltende Beschäftigungsaufbau sei „zu Ende“, heißt es in der Studie, für die mehr als 2000 Unternehmen befragt wurden. Grund dafür ist demnach die trübe Wirtschaftslage ohne eine nennenswerte Aussicht auf Besserung. Laut IW erwarten fast zwei Fünftel der Befragten eine niedrigere Produktion oder Geschäftstätigkeit im kommenden Jahr, entsprechend gehen die Beschäftigungserwartungen zurück.
Besonders schwierig ist die Lage in der deutschen Industrie. Dort wollen nur 14 Prozent der befragten Firmen mehr Personal einstellen, 44 Prozent planen hingegen im kommenden Jahr einen Stellenabbau. In den vergangenen Wochen hatte eine ganze Reihe von großen Industriefirmen angekündigt, in den kommenden Jahren massiv Jobs hierzulande abzubauen. Dazu gehören etwa die Autobauer VW und Ford, die Autozulieferer Bosch und ZF und der Stahlhersteller Thyssenkrupp.
Auch bei den Dienstleistern, die in den vergangenen Jahren den Arbeitsmarkt noch stabilisiert hätten, herrsche nun Pessismus, führte das IW aus. Dort wollen 35 Prozent ihr Personal reduzieren, 23 Prozent planen im kommenden Jahr mit einem Aufbau.
Die Lage wirkt sich auch auf die Investitionsbereitschaft der Firmen aus. Mehr Investitionen planen der Umfrage zufolge nur 23 Prozent der Unternehmen, 40 Prozent gehen von einem Rückgang aus. „Signale für eine konjunkturelle Wende“ ließen sich aus der Umfrage nicht ableiten, schlussfolgerte das IW. Die deutsche Wirtschaft werde stattdessen „ein weiteres Jahr in ökonomischer Bewegungslosigkeit“ verharren.
„Wirtschaftspolitisch war 2024 ein verlorenes Jahr“, erklärte der IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Derzeit herrschten dieselben Probleme wie vor einem Jahr, etwa hohe Energie- und Arbeitskosten, viel Bürokratie, politische Unsicherheit und ein Fachkräftemangel. „Umso wichtiger ist es, dass die kommende Regierung die Baustellen schnell anpackt“, fuhr er mit Blick auf die anstehenden Neuwahlen im Frühjahr fort.
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