Ungeachtet der Anschlagsgefahr in Deutschland warnen die Innenministerinnen und -minister der Länder vor Hysterie. „Selbstverständlich können die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland auf Weihnachtsmärkte gehen“, sagte die Vorsitzende der Innenministerkonferenz und Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Donnerstag. Die Polizei sichere ab, „dass die Menschen sich weiterhin frei bewegen können, so wie sie ihr Leben auch gestalten wollen“.
Zwar werde es „eine absolute Sicherheit“ nirgendwo geben, fügte Spranger hinzu. Dennoch warnte sie mit Blick auf die derzeit erhöhte Anschlagsgefahr vor Angstzuständen. „Genau das ist ja bezweckt, dass man Angst hat – und diese Angst darf man nicht zulassen.“ Für die Sicherheit werde über die Ländergrenzen klar gearbeitet, betonte Spranger.
Auch Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) riet besorgten Menschen, weiterhin auf Weihnachtsmärkte zu gehen. „Wir dürfen uns nicht von diesen Typen bestimmen lassen, wie wir unsere Kultur und unsere Feste feiern“, sagte Reul im ARD-„Morgenmagazin“.
Jeder solle „trotzdem immer achtsam sein“, sagte Reul weiter. Anschläge seien auch in Deutschland eine permanente Gefahr. „Die Sicherheitsbehörden haben immer drauf hingewiesen, und wir waren auch immer wachsam“, betonte Reul.
Der Verfassungsschutz hatte unlängst angesichts des Kriegs im Nahen Osten vor der akuten Gefahr islamistischer Anschläge in Deutschland gewarnt. ,Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte am Donnerstag am Rande der noch bis Freitag andauernden Innenministerkonferenz in Berlin eine „verschärfte Bedrohungslage insbesondere durch den islamistischen Terrorismus“. Faeser kündigte eine weiterhin „harte Gangart“ gegen islamistische Strukturen in Deutschland an.
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