Exporte im Februar gesunken

Nach dem starken Plus im Januar sind Deutschlands Exporte im Februar gesunken. Sie fielen im Vormonatsvergleich um zwei Prozent auf einen Wert von 132,9 Milliarden Euro.

Nach dem starken Plus im Januar sind Deutschlands Exporte im Februar gesunken. Sie fielen im Vormonatsvergleich um zwei Prozent auf einen Wert von 132,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Im Vergleich zum Februar 2023 sanken sie um 4,4 Prozent. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) erklärte, Grund seien „die sinkende Wettbewerbsfähigkeit, der Zuwachs von Handelshemmnissen und Protektionismus sowie lokale Zertifizierungsvorgaben“.

Vor allem die Ausfuhren in die anderen EU-Staaten nahmen im Februar ab. Sie sanken im Vergleich zum Januar um 3,9 Prozent auf einen Wert von 72,9 Milliarden Euro, wie das Statistikamt mitteilte. In Drittstaaten wie die USA oder China dagegen exportierten deutsche Unternehmen im Februar 0,4 Prozent mehr, der Wert stieg auf 60,0 Milliarden Euro.

Die meisten deutschen Exporte gingen in die USA, der Wert stieg um 10,2 Prozent im Vergleich zum Januar auf 13,8 Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach China dagegen sanken um 0,6 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro, die nach Großbritannien um 2,0 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro.

Das US-Geschäft bleibe „einziger Hoffnungsschimmer“, erklärte BGA-Präsident Dirk Jandura. „Wir hoffen deshalb, dass das Treffen auf Ministerebene des EU-US-Handels- und Technologierates, eine der letzten Gelegenheiten noch vor den Wahlen in der EU und in den Vereinigten Staaten in diesem Jahr Konfliktthemen zu lösen, gute Ergebnisse bringt.“

Jandura nannte eine Ausweitung des Abkommens über die gegenseitige Anerkennung: „Wesentlich mehr Unternehmen müssten dann in Zukunft nicht mehr den doppelten Nachweis in beiden Märkten erbringen, dass ihre Waren den jeweiligen gesetzlichen Produktstandards vor Ort entsprechen.“

Die Einfuhren Deutschlands stiegen im Februar um 3,2 Prozent im Vergleich zum Januar auf 111,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Februar 2023 waren das aber 8,7 Prozent weniger. Die meisten Importe kamen aus China, sie stiegen um 16,0 Prozent auf einen Wert von 12,1 Milliarden Euro.

Im Januar waren die Exporte überraschend stark gewachsen, sie hatten im Vormonatsvergleich um 6,3 Prozent zugenommen und im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozent. Im Gesamtjahr 2023 waren Deutschlands Ausfuhren um 1,4 Prozent im Vorjahresvergleich gefallen.

Der Rückgang im Februar unterstreiche, dass es noch keine schnelle und nachhaltige Belebung des Auslandsgeschäfts gebe, erklärte die Außenwirtschaftsexpertin der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Carolin Herweg. „Die Liste der Herausforderungen im internationalen Geschäft bleibt lang.“ Sie verwies auf die DIHK-Umfrage „Going International“, wonach 61 Prozent der auslandsaktiven deutschen Unternehmen eine Zunahme von Handelshemmnissen wahrnahmen – so viele wie nie. Hinzu kämen bürokratische Hürden bei der Abwicklung des Auslandsgeschäfts. Zusätzlich schwäche die „bestehende Kosten- und Bürokratielast hierzulande“ die Firmen.
© AFP

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