Bundesweiter Apotheken-Protesttag am Mittwoch

Am Mittwoch, 14. Juni 2023, bleiben deutschlandweit die meisten Apotheken geschlossen, die Versorgung wird vielerorts nur über Notdienste sichergestellt.

Damit folgen die Apotheken einem Aufruf der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA) – und stoßen auf große Unterstützung in der Bevölkerung: Etwa 77 Prozent der Bürger unterstützen die Streik-Forderungen und stellen sich damit hinter die Apotheke ihres Vertrauens. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Arzneimittelhersteller Engelhard.

“Die Apotheke ist für meine Gesundheitsversorgung sehr wichtig” – dieser Aussage stimmen laut einer aktuelle Umfrage knapp dreiviertel der deutschen Bundesbürger zu. Dabei schätzen sie vor allem die persönliche Beratung durch die Apotheke ihres Vertrauens (72 Prozent), die sie als erste Anlaufstelle für akuten Medikamentenbedarf sehen (ebenfalls 72 Prozent). Auch bei Fragen zur Medikation sprechen die Deutschen zuerst mit dem pharmazeutischen Fachpersonal (68 Prozent), erst danach folgt der Arzt (knapp 60 Prozent).

Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig den Deutschen die Apotheke vor Ort ist – 80 Prozent erreichen diese übrigens innerhalb von maximal zehn Minuten. Das erklärt auch, warum sie mit 77 Prozent die Streikforderungen der Apotheken unterstützen und sich solidarisch mit ihnen erklären. So auch Nadja Herres: “Ich bin Mutter von zwei Kindern. Als Familie sind wir regelmäßig in der Apotheke. Hier kennt man uns und geht auf unsere persönlichen Bedürfnisse ein. Darauf möchte ich nicht verzichten und kann verstehen, dass das Apothekenpersonal auf diese Weise protestiert.”

Politische Entscheidungen gefährden Arzneimittelversorgung

Der Relevanz der Apotheken als zentraler Eckpfeiler des Gesundheitssystems stehen große Probleme gegenüber: “Apotheken haben mittlerweile mit einer Vielzahl an Herausforderungen zu kämpfen – seien es fehlende Honoraranpassungen oder Lieferengpässe, die wir in der Offizin nur unter größten Anstrengungen ausgleichen können. Was es braucht, ist eine Anpassung der politischen Rahmenbedingungen, die die Weichen für eine gut funktionierende flächendeckende Versorgung durch die Apotheken vor Ort stellen”, sagt Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands (HAV).

Genau auf diese Themen soll der Protest nun aufmerksam machen und zeigen, wie essentiell die Apotheken für die tägliche Gesundheitsversorgung sind. Umso erfreulicher, dass die Bürger dafür Verständnis haben und die Apotheken in ihren Forderungen unterstützen.

xity.de
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