Außerdem habe das Gericht die Einziehung der erbeuteten Summe angeordnet, sagte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch. Dies seien 7,37 Millionen Euro gewesen. Damit ging die Kammer noch über das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmaß von sechs Jahren Freiheitsstrafe hinaus. Die Verteidigung hatte vier Jahre gefordert. Laut Anklage hatte die 27-Jährige im September vergangenen Jahres das Geld aus einem Tresor ihrer Firma gestohlen und sich anschließend nach Dubai abgesetzt. Einige Wochen später stellte sie sich in der Schweiz und wurde von dort nach Deutschland ausgeliefert.
Die Kammer habe die Tat wegen der hohen Summe als besonders schweren Diebstahl bewertet, sagte die Gerichtssprecherin. Außerdem habe die Angeklagte aus Sicht des Gerichts ein hohes Maß an krimineller Energie an den Tag gelegt. So habe sie die Tat von langer Hand geplant, ihre Wohnung aufgegeben und sich einen falschen Pass besorgt.
Zudem habe die Frau ihre Vertrauensstellung in dem Geldtransportunternehmen ausgenutzt. So habe sie der Firmenleitung als Schichtleiterin die von ihr entdeckten Nachlässigkeiten nicht gemeldet, sondern diese für ihre Tat genutzt. Auch habe sie das Vertrauen ihrer Kollegen missbraucht, die ihr unwissentlich geholfen hätten, bestimmte Sicherheitsschleusen zu öffnen.
Strafmildernd für die Angeklagte habe sich laut Kammer zwar das Geständnis ausgewirkt, sagte die Sprecherin. Allerdings gehe das Gericht davon aus, dass sie bezüglich des möglichen Mittäters die Unwahrheit gesagt habe. Zudem habe sie sich nicht aus Reue gestellt, sondern weil der Tatplan nicht aufgegangen sei. Denn weder der mutmaßliche Mittäter noch die Beute seien je in Dubai angekommen. Von beiden fehlt bislang jede Spur.
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