Betriebsrat: Volkswagen plant mindestens drei Werksschließungen in Deutschland

Der Autobauer Volkswagen plant nach Angaben des Gesamtbetriebsrats die Schließung von mindestens drei Werken in Deutschland sowie zehntausende Stellenstreichungen.

Die verbleibenden Mitarbeitenden müssten mit Gehaltseinbußen von bis zu 18 Prozent rechnen, erklärte der Betriebsrat am Montag in Wolfsburg. Am Mittwoch findet die zweite Verhandlungsrunde zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft IG Metall über den Haustarifvertrag bei VW statt.

„Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei VW-Werke dichtmachen. Er behauptet: Ohne einen solchen Einschnitt geht es nicht“, sagte die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Daniela Cavallo, am Montag im Wolfsburger Stammwerk. Die Konzernspitze kündigte demnach an, die verbleibenden Werke in Deutschland zu verkleinern. „Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen. Keines ist sicher“, sagte Cavallo.

Sie warnte davor, die Ankündigungen „als Säbelrasseln in der Tarifrunde abzutun“. Zehntausende Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Den Angaben zufolge präsentierte die Unternehmensspitze ihre Pläne kürzlich dem Gesamtbetriebsrat unabhängig von der Tarifrunde.

Das Unternehmen hielt sich am Montag bedeckt. „Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen rund um die vertraulichen Gespräche mit der IG Metall und dem Betriebsrat auf tariflicher sowie betrieblicher Ebene“, erklärte VW. Das Unternehmen stehe an einem „entscheidenden Punkt seiner Unternehmensgeschichte“, die Lage sei „ernst“.

Die VW-Konzernspitze hatte Anfang September verkündet, dass Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bei der Kernmarke nicht mehr ausgeschlossen sind. Die Marke muss demnach kräftig sparen. Kurz darauf kündigte VW eine Reihe von Tarifverträgen, darunter Regelungen zur Beschäftigungssicherung, zur Übernahmegarantie für Auszubildende und den Arbeitsbedingungen für Zeitarbeiter.

Am Mittwoch beginnt die zweite Runde der Tarifverhandlungen bei VW, eine Einigung gilt als unwahrscheinlich. Der Betriebsrat hielt angesichts der Lage bei dem Autobauer am Montag Infoveranstaltungen in allen deutschen Werken ab.
© AFP

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