Wagenknecht hatte jahrelang E-Mail-Kontakt mit Rechtsextremist Möhrig

Die Politikerin Sahra Wagenknecht hat nach eigenen Angaben jahrelang E-Mail-Kontakt mit dem Rechtsextremisten und einem Initiator des kürzlich bekannt gewordenen Potsdamer Geheimtreffens mit AfD-Mitgliedern, Gernot Mörig, gehabt.

Die Politikerin Sahra Wagenknecht hat nach eigenen Angaben jahrelang E-Mail-Kontakt mit dem Initiator des kürzlich bekannt gewordenen Potsdamer Geheimtreffens mit AfD-Mitgliedern, Gernot Mörig, gehabt. Mörig habe Wagenknecht „nette Mails“ geschrieben, sagte die Vorsitzende der neu gegründeten Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Sie habe aber zu dem Zeitpunkt „nicht gewusst, dass er ein Rechtsradikaler ist“.

Vor etwa zehn Jahren habe Mörig ihr ein Treffen mit einem Kabarettisten in einem Restaurant vermittelt, an dem er selbst teilgenommen habe, sagte Wagenknecht, die damals noch stellvertretende Fraktionschefin der Linkspartei im Bundestag war. Seitdem habe Mörig „einen sehr guten Leumund“ bei ihr gehabt und ihr „immer mal wieder Mails geschickt“. Dadurch habe sie den Namen gekannt, „als er jetzt in der Presse war“, sagte Wagenknecht. Über den rechtsradikalen Hintergrund Mörigs sei sie überrascht gewesen. Mörig führte in den 70er-Jahren den rechtsextremen „Bund Heimattreue Jugend“.

In den Mails soll sich Mörig Wagenknecht zufolge etwa über ihre Talkshow-Auftritte und Bundestagsreden geäußert und diese oft gelobt haben. Der letzte E-Mail-Kontakt sei „mindestens Monate, eher Jahre“ her, betonte Wagenknecht und konkretisierte später „wenn ich mich richtig erinnere: ein Jahr, zwei“. Einen Austausch im Zusammenhang mit der Gründung des BSW habe es nicht gegeben. „Meines Wissens nach hat er keinen Mitgliedsantrag gestellt“, sagte Wagenknecht.

Zusammen mit dem Unternehmer Hans Christian Limmer soll der Düsseldorfer Zahnarzt Mörig das Geheimtreffen in einer Potsdamer Villa im November 2023 organisiert haben. Nach Enthüllungen des Netzwerks Correctiv wurde dabei die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland besprochen. Der Einladung waren den Recherchen zufolge unter anderem Unternehmer, AfD-Politiker und zwei nordrhein-westfälische Vertreterinnen des rechtskonservativen Vereins Werteunion gefolgt, die auch CDU-Mitglieder sein sollen.
© AFP

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