Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die anstehende Generalsanierung des Schienennetzes gegen Kritik verteidigt. Er habe eine „marode Bahn-Infrastruktur“ übernommen, in die Jahrzehnte nicht ausreichend investiert worden sei, sagte Wissing am Montag im Deutschlandfunk. „Wir arbeiten die Defizite der Vorgängerregierungen auf.“ Das passiere nun mit einem neuen Konzept.
Die Schienen-Infrastruktur sei „ein Oldtimer“, sagte Wissing. „Ständig ist etwas kaputt, ständig müssen Spontanbaustellen eingerichtet werden“. Das soll sich nun ändern: „Wir flicken jetzt nicht mehr, sondern sperren und erneuern einmal alles.“ Die Regierung vertraue darauf, dass die Schieneninfrastruktur danach wieder „fit“ sei.
„Heute geht der erste Korridor los“, sagte Wissing. Saniert wird die 74 Kilometer lange Strecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim, die Riedbahn. Die Strecke wird für fünf Monate komplett gesperrt. Regional- und S-Bahnen werden in der Zeit vollständig durch Busse ersetzt, der Fernverkehr und der Güterverkehr umgeleitet.
Es handle sich um den „schwierigsten Korridor“, sagte der Verkehrsminister. „Den gehen wir zuerst an.“ Nach Beendigung der Bauarbeiten im Dezember „haben wir eine hochmoderne neue Riedbahn“. Es gebe „keinen Grund“, warum das nicht klappen sollte.
Die Sanierung der Riedbahn wird nach Angaben Wissings 1,3 Milliarden Euro kosten. In den kommenden Jahren bis Ende 2030 sollen weitere 40 vielbefahrene Strecken grundsaniert werden. „Wir müssen hohe Summen in die Hand nehmen“, sagte der Verkehrsminister. Es gehe um „notwendige Investitionen, die braucht unser Land“. Im Bundeshaushalt seien 27 Milliarden Euro dafür eingeplant. „Am Ende wird man noch mehr Geld brauchen“, sagte Wissing.
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