Unions-Außenexperte Wadephul findet Israels Vorgehen „schwer nachzuvollziehen“

Der CDU-Außenexperte Johann Wadephul hat sich zunehmend irritiert von der Politik der israelischen Regierung gezeigt.

Es stelle sich die Frage, „ob wirklich alle Möglichkeiten einer friedlichen Beilegung“ der beiden Konflikte im Gazastreifen und im Libanon ausgeschöpft seien, sagte der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Freitag im RBB Inforadio. „Wir sehen zu wenig Schritte der Deeskalation.“

Zwar wehre sich Israel in der Region gegen Gegner, die auf seine Zerstörung abzielten – „aber was diese Regierung derzeit dort macht, ist eine Politik, die für uns wirklich schwer nachzuvollziehen ist“. Natürlich werde Israel „immer die Unterstützung aus Deutschland, auch ja wohl den USA, haben“, sagte Wadephul. „Aber Israel sollte auch seine Freunde auf dem Weg, den es dort in der Region geht, mitnehmen.“

Wadephul nannte die Chronologie der jüngsten Ereignisse „auffällig“. Es entstehe der Eindruck, als sollten Bemühungen zu Verhandlungslösungen torpediert werden. Der Anschlag auf Hamas-Führer Ismail Hanija, die Explosionswelle von Pagern und Funkgeräten im Libanon oder israelische Truppenbewegungen in Richtung Norden hätten zu Zeitpunkten stattgefunden, an denen Verhandlungen in der Konfliktregion „in ein Stadium geraten, wo man hoffen kann, dass sie Erfolg haben – dann ist natürlich wieder alles zerstört“.
© AFP

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