Tausende Exil-Iraner protestieren in Berlin gegen „Schein“-Präsidentenwahl

Einige tausend iranische Oppositionelle und ihre Unterstützer haben in Berlin gegen die iranische Führung und die "Schein"-Präsidentschaftswahlen demonstriert.

Einige tausend iranische Oppositionelle und ihre Unterstützer haben in Berlin gegen die iranische Führung und die „Schein“-Präsidentschaftswahlen demonstriert. „Diese Wahl ist ein totales Fiasko und zeigt, dass das Regime keine Legitimität hat“, sagte der deutsche Sprecher des Nationalen Widerstandsrates des Iran, Dschawad Dabiran, der Nachrichtenagentur AFP. „Die Iraner wollen dieses Regime nicht.“

Der Widerstandsrat gehört zu den größten iranischen Oppositionsgruppen im Exil. Es handelt sich um den politischen Flügel der Volksmudschaheddin, die im Iran als „terroristisch“ eingestuft werden und dort seit 1981 verboten sind.

„Dieses Regime tötet jeden Tag Menschen“, sagte eine iranische Demonstrantin, die angab, aus den USA zu kommen, und ihren Namen nicht nennen wollte. Sehr viele Teilnehmer schwenkten die Flagge des Widerstandsrats. Die Vorsitzende des Nationalen Widerstandsrates des Iran, Marjam Radschawi, die aus Frankreich zugeschaltet war, sagte in einer Videokonferenz, dass der Boykott der Wahlen ein „Schlag ins Gesicht“ der iranischen Machthaber sei. Die Wahlbeteiligung, die laut den iranischen Behörden bei etwa 40 Prozent lag, sei in Wirklichkeit viel niedriger gewesen.

Der Reform-Kandidat Massud Peseschkian war bei der Präsidentenwahl am Freitag nach offiziellen Angaben auf 42,4 Prozent der Stimmen gekommen, Hardliner Said Dschalili landete mit 38,6 Prozent auf Platz zwei. Die beiden Bewerber um die Nachfolge des tödlich verunglückten Präsidenten Ebrahim Raisi treten am kommenden Freitag in einer Stichwahl gegeneinander an.
© AFP

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