Scholz: Unter Trump „wird vieles anders“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet vom Wahlsieg des Republikaners Donald Trump in den USA deutliche Auswirkungen auf das transatlantische Verhältnis.

„Sicher wird vieles unter einer von Donald Trump geführten Regierung anders“, sagte Scholz am Mittwoch in Berlin. „Das hat Donald Trump auch immer öffentlich klargemacht.“ Für die Bundesregierung gehe es nun darum, „dass wir schnell Arbeitsbeziehungen mit der künftigen US-Regierung aufbauen und unsere Standpunkte angleichen“.

Scholz betonte, dass „eine Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten immer Auswirkungen über Amerika hinaus“ habe. „Präsident Trump wird sein Amt in einer Zeit großer Herausforderungen und Krisen antreten. Bei ihrer Bewältigung kommt den Vereinigten Staaten und ihrem Präsidenten eine zentrale Rolle zu.“

Nach Trumps Wahl setze seine Regierung auf drei politische Schwerpunkte, sagte der Kanzler. Deutschland werde sich den USA als verlässlicher transatlantischer Partner anbieten, es werde sich um Geschlossenheit in der EU bemühen, und es werde klar machen, dass beide Seiten von den transatlantischen Beziehungen profitieren.

Deutschland und die Vereinigten Staaten seien „in einer über Jahrzehnte gewachsenen Partnerschaft der Freundschaft verbunden“, sagte Scholz. Deshalb gelte: „Gemeinsam können wir viel mehr durchsetzen als gegeneinander.“

Besorgt zeigte sich das Kanzler über die starke Polarisierung im US-Wahlkampf. „Wir haben gesehen, wie sehr die Amerikanerinnen und Amerikaner zwischen den beiden großen politischen Lagern gespalten sind, auch wie sehr das auch Familien, Freunde, Kolleginnen und Kollegen, ja ein ganzes Land zerreißen kann“, sagte Scholz. Seine feste Überzeugung sei: „Ein Land ist umso größer und stärker, je enger seine Bürgerinnen und Bürger zusammenstehen.“ Dies wünsche er sich für Deutschland.
© AFP

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