In Berlin ist die „Revolutionäre 1. Mai-Demonstration“ mit rund 5000 Teilnehmern gestartet. Der Demonstrationszug setzte sich am Mittwochabend vom Kreuzberger Südstern in Richtung Neukölln in Bewegung, wie eine Polizeisprecherin sagte. Zunächst sei es friedlich geblieben.
In Berlin liegt in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf möglichen propalästinensischen Aktionen. Die Polizei hat israelfeindliche und antisemitische Äußerungen oder Plakate verboten, die Veranstalter waren aufgerufen, dies zu Beginn der Versammlung den Anwesenden auf Deutsch und Arabisch mitzuteilen.
Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit Dolmetschern vor Ort, um bei derartigen Äußerungen sofort einschreiten zu können, auch wenn diese auf Arabisch getätigt würden. In der arabisch geprägten Sonnenallee fanden bereits mehrere propalästinensische Demonstrationen statt. Die Polizei ist berlinweit mit rund 5600 Beamten im Einsatz.
Bereits am Nachmittag hatten die Behörden von propalästinensischen Sprechchören und Transparenten auf der Gewerkschaftsdemonstration im Stadtteil Mitte berichtet. Es seien zwei Strafanzeigen wegen Volksverhetzung erhoben worden, erklärte die Polizei. Es habe eine Festnahme gegeben.
Anwohner hatten am Nachmittag Hinweise auf entlang der Kundgebungs-Route „angelegte Steindepots“ gegeben, wie die Polizei weiter mitteilte. Beamte hätten daraufhin vereinzelt Depots entdeckt und gesichert.
© AFP