Der polnische Botschafter in Deutschland, Dariusz Pawlos, erwartet vom Spitzentreffen des so genannten Weimarer Dreiecks am Freitag ein Signal der Geschlossenheit gegen Russland. Ziel des Treffens von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk in Berlin sei es, „Einigkeit zu zeigen und nicht Unstimmigkeiten“, sagte Pawlos im „Morgenmagazin“ der ARD. Es sei „ein Signal, das wir demonstrieren wollen, dass wir einig sind und die Ukraine solidarisch unterstützen wollen“.
Der Diplomat äußerte in dem Interview die Hoffnung auf eine deutsche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. „Wir wissen hundertprozentig: Die Ukraine braucht auch Marschflugkörper Taurus“, sagte Pawlos. Er hoffe, dass Kanzler Scholz „Mut zeigt und nach einer Lösung sucht, entsprechende Systeme und Munition zu liefern“.
Es sei eine „entscheidende Phase dieses Krieges“ und eine Zeit, in der „wir alle diesen Mut haben müssen, um etwas mehr zu erreichen“, betonte Pawlos. Vor allem brauche die Ukraine derzeit Munition. Zugleich räumte Pawlos ein, dass Deutschland alles tue, „was in seinen Kräften steht“. Dennoch könne man „immer mehr machen“, ergänzte er.
Bundeskanzler Scholz, Präsident Macron und Ministerpräsident Tusk kommen am Freitag in Berlin zusammen. Bei dem Treffen des so genannten Weimarer Dreiecks soll die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg im Mittelpunkt stehen. Vor dem Dreiertreffen empfängt Scholz Macron zu einem bilateralen Gespräch im Kanzleramt.
Zwischen Berlin und Paris hatte es zuletzt offene Meinungsverschiedenheiten über die Ukraine-Politik gegeben. Macron kritisiert die Weigerung des Kanzlers, Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern. Scholz distanzierte sich wiederum vom französischen Präsidenten, als dieser einen Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine nicht ausschloss.
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