Die Bundeswehr soll insgesamt acht neue Flugabwehrsysteme des Typs Patriot erhalten. Für die ersten vier Systeme sei der Beschaffungsvertrag bereits ausgelöst worden, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch bei einem Truppenbesuch in Sanitz in Mecklenburg-Vorpommern. „Eine weitere Beschaffungsvorlage für vier Patriots ist in Vorbereitung“, sagte der Minister weiter.
Der erste Teil des Beschaffungsvorhabens war bereits bekannt. Die Auslieferung soll demnach ab 2026 erfolgen. Mit den Neubeschaffungen sollen vor allem Lücken aufgefüllt werden, die durch die Abgabe von Flugabwehrsystemen an die Ukraine entstanden sind. Dies sei „richtig und notwendig, auch wenn es Lücken reißt in unsere eigenen Bestände“, stellte sich Pistorius hinter die Militärhilfe für das von Russland überfallene Land.
In Sanitz stationierte Bundeswehr-Einheiten sind daran beteiligt, ukrainische Soldaten an der Bedienung der Patriot-Systeme auszubilden. „Das ist ein wichtiges Zeichen für die Ukraine, dass wir an ihrer Seite stehen“, lobte Pistorius die Arbeit der Soldatinnen und Soldaten.
Deutschland hat bislang zwei Patriot-Systeme an die Ukraine geliefert. Ein drittes System wurde dem Land im April zugesagt. „Dieses geht demnächst in die Ukraine“, versicherte Pistorius, es sei derzeit in der Auslieferung. Die gelieferten Flugabwehrsysteme Patriot und Iris-T „schützen dort jeden Tag und jede Nacht Leben“, hob der Minister hervor, und dienten auch dem Schutz kritischer Infrastruktur vor den russischen Angriffen.
© AFP