Mutmaßlicher PKK-Funktionär in Berlin festgenommen

In Berlin ist ein mutmaßlicher PKK-Funktionär festgenommen worden, der in Deutschland verschiedene sogenannte Sektoren der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) geleitet haben soll.

Mehmet K. kam in Untersuchungshaft, wie die Bundesanwaltschaft am Freitag in Karlsruhe mitteilte. Beamte des Bundeskriminalamts hatten ihn demnach bereits am Donnerstag festgenommen.

Zwei seiner Wohnungen in Berlin und dem nordrhein-westfälischen Oberhausen seien durchsucht worden, hieß es weiter. Die Karlsruher Behörde wirft dem türkischen Staatsbürger K. vor, zwischen Oktober 2014 und Juni 2015 den Sektor Süd 2 und das Gebiet Stuttgart der PKK geleitet zu habe. Er habe organisatorische und personelle Angelegenheiten sowie Propaganda koordiniert.

Bis Ende 2015 soll er danach für das Gebiet Köln zuständig gewesen sein. Seit Juni dieses Jahres habe er neben dem Gebiet und der Region Berlin auch den Sektor Nord auf oberster Ebene für die PKK geleitet, erklärte die Bundesanwaltschaft. Dieser umfasse die PKK-Regionen Hamburg, Berlin und Niedersachsen.

Der Beschuldigte soll den ihm unterstellten Kadern und Aktivisten Anweisungen gegeben und kontrolliert haben, wie diese befolgt wurden. Er habe auch bei der Organisation von Propagandaveranstaltungen und Versammlungen mitgearbeitet, teilte die Anklagebehörde mit. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit sei die Überwachung der Sammlung von Geldern für die PKK gewesen.

K. selbst sei der sogenannten Europaführung der Organisation berichtspflichtig gewesen und habe deren Anweisungen befolgen müssen. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Der Beschuldigte wurde den Angaben zufolge am Freitag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnete und diesen in Vollzug setzte.
© AFP

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