Medienbericht: Polizei findet Waffen und Gold in Wohnung von RAF-Mitglied Klette

Die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette soll einem Medienbericht zufolge 1,2 Kilogramm Gold in ihrer Berliner Wohnung gehortet haben.

Die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette soll einem Medienbericht zufolge 1,2 Kilogramm Gold in ihrer Berliner Wohnung gehortet haben. Die Polizei habe dort außerdem 40.000 Euro Bargeld und eine Pistole mit zwei gefüllten Magazinen gefunden, berichtete das Magazin „Der Spiegel“ am Freitag. Gegen die 65-jährige Klette wird wegen der Beteiligung an Anschlägen der Rote Armee Fraktion (RAF) und wegen Raubüberfällen ermittelt.

Sie wurde in der vergangenen Woche in Berlin festgenommen, nachdem sie mehr als 30 Jahre lang untergetaucht war. Das Geld und die Pistole seien in der Einzimmerwohnung in einem Holzschrank mit doppeltem Boden versteckt gewesen, berichtete der „Spiegel“.

In zwei Koffern seien außerdem ein Störsender, zahlreiche Handys und Ausweise, eine Sturmhaube und Unterlagen mit Bezug zur RAF gefunden worden. Auf einem italienischen Ausweis trug Klette demnach den Namen „Claudia Bernadi“. Im Kleiderschrank habe ein Schnellfeuergewehr und in Tupperdosen verpackte scharfe Munition gelagert. Außerdem habe die Polizei eine Panzerfaust samt Gefechtskopf gefunden.

Mindestens eine in der Wohnung versteckte Waffe soll dem Bericht zufolge aus einem RAF-Überfall auf ein Waffengeschäft im rheinland-pfälzischen Maxdorf im Jahr 1984 stammen. Die Ermittler seien 40 Jahre lang auf der Suche nach der Pistole gewesen, berichtete das Magazin.

Klette sitzt in Niedersachsen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Verden wirft ihr und ihren weiteren flüchtigen mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg bewaffnete Raubüberfälle vor, die sie zwischen 1999 und 2016 begangen haben sollen, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren.

Am Donnerstag wurde Klette außerdem ein seit sechs Jahren bestehender Haftbefehl der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe eröffnet. Demnach ist sie des zweifachen versuchten Mordes und der versuchten und vollendeten Sprengstoffexplosion in Mittäterschaft dringend verdächtig.

Dabei geht es um einen gescheiterten Anschlag auf ein Gebäude der Deutschen Bank im hessischen Eschborn 1990, einen Schusswaffenanschlag auf die US-Botschaft in Bonn 1991 und einen Sprengstoffanschlag auf einen Gefängnisneubau im hessischen Weiterstadt 1993.

Zur Fahndung nach Garweg sagte der Chef des niedersächsischen Landeskriminalamts, Friedo de Vries, dem „Spiegel“, es gebe „neue Hinweise, die zum Beispiel auf einen Aufenthalt im europäischen Ausland hindeuten“. Garweg hatte sich demnach zuvor mehrere Jahre lang auf einem Bauwagenplatz in Berlin-Friedrichshain aufgehalten. Zu Staub hat die Polizei laut de Vries bislang „keine relevanten Fahndungshinweise, die uns konkret auf seine Spur gebracht hätten“.
© AFP

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