„Kaum jemand in der CDU verkörpert so sehr den Typus des Rückwärtsgewandten wie Merz“, sagte Wissler der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). Die Diskussionen um Bürgergeld und Einwanderung hätten deutlich gemacht, dass der CDU-Vorsitzende die Union auf den Kurs einer „herzlosen“ Partei bringen wolle, die nur nach unten trete.
Merz sei außerdem kein Garant für die „Brandmauer“ nach Rechtsaußen, kritisierte Wissler weiter. „Männer, die mit dem Privatjet zu Hochzeiten fliegen und sich mit rassistischen Sprüchen in Talkshows profilieren wollen, sollten nicht Bundeskanzler werden“, fasste sie ihre Haltung zu Merz zusammen.
Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang sagte dem „Tagesspiegel“, mit der Entscheidung für Merz als Kanzlerkandidaten habe sich die Union „von der Ära Merkel verabschiedet“. Bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr gehe es darum, „wer wir als Land sein wollen“, fügte sie hinzu. „Wir freuen uns auf einen sportlichen Wettbewerb um die besten Ideen für die Zukunft des Landes, nicht für seine Vergangenheit“.
Merz und der CSU-Vorsitzende Markus Söder hatten am Mittag gemeinsam verkündet, dass der CDU-Chef als Kanzlerkandidat der Union bei der Bundestagswahl antreten soll.
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