Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will mit der Ausweitung der elektronischen Patientenakte (ePA) für eine bessere Behandlung von Patientinnen und Patienten sorgen. Der Schritt werde zu „einer besseren, effizienteren Medizin“ führen, sagte er am Donnerstag im Bundestag. Zurzeit seien Gesundheitsdaten verteilt oder einfach nicht da, weshalb es zu Fehldiagnosen und unnötigen Doppeluntersuchungen komme. Der Bundestag stimmt am Donnerstag über Lauterbachs Pläne ab.
Die aktuelle Datenverwendung führe „in jedem Fall zu einer suboptimalen Therapie“, betonte der Gesundheitsminister. Mit der elektronischen Patientenakte „werden die Daten da sein – eine deutliche Verbesserung aus der Perspektive der Patienten.“ Aber auch für Ärzte werde die Behandlung dadurch einfacher und besser. Der SPD-Politiker sprach deshalb von „einem wichtigen Schritt nach vorne“.
Der Bundestag will am Donnerstag zwei Gesetze zur Digitalisierung im Gesundheitswesen verabschieden – beides Vorlagen des Gesundheitsministeriums von Lauterbach. Sie zielen darauf ab, die Nutzung der elektronischen Patientenakte flächendeckend auszuweiten sowie Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten besser für die Forschung nutzbar zu machen.
Bislang wird die elektronische Patientenakte nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Betroffenen genutzt. Künftig soll die Nutzung zum Normalfall werden – wobei die Patientinnen und Patienten dem widersprechen dürfen. Die beiden Digitalisierungsgesetze würden „in Deutschland eine Medizin ermöglichen, auf die wir warten“, betonte Lauterbach.
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