K-Frage: Pistorius steht weiter hinter Scholz – sieht aber „keinen Automatismus“

In der Debatte um den besten Kanzlerkandidaten für die SPD hat sich Verteidigungsminister Boris Pistorius erneut hinter Olaf Scholz gestellt. 

„Wir haben einen Kanzlerkandidaten“, sagte Pistorius am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ mit Blick auf Scholz. „Es läuft alles darauf hinaus.“ Es gebe aber „keinen Automatismus“ in der K-Frage, denn das müsse die Partei entscheiden.

Auf die Frage, ob er nicht selbst gerne antreten würde, sagte Pistorius: „Die Frage stellt sich für mich gar nicht.“ Die SPD habe „einen wirklich herausragenden Kanzler“, der entschieden habe, dass er weitermachen wolle. „Und die Partei wird darüber spätestens am 11. Januar entscheiden beim Parteitag.“

Der 64-jährige Pistorius ist nach Umfragen seit Monaten der beliebteste Bundespolitiker. Scholz liegt dagegen weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Angesichts von SPD-Umfragewerten von 15 bis 16 Prozent hatten sich in den vergangenen Tagen zunächst einige Kommunal- und Landespolitiker für Pistorius ausgesprochen. Am Sonntag plädierten erstmals auch zwei Bundestagsabgeordnete der SPD für Pistorius.

Ziel müsse ein gutes Ergebnis bei den Neuwahlen am 23. Februar sein, sagte Pistorius. „Und das werden wir sicher nicht erreichen, wenn wir uns in den nächsten Wochen mit Debatten um den Kanzlerkandidaten zerlegen. Was wir jetzt brauchen, ist Geschlossenheit, Klarheit in unseren Zielen, eine klare Sprache – und dann rein in den Wahlkampf.“

Denn sowohl die Bundestagswahlkämpfe von 2021 als auch 2005 hätten gezeigt, dass „Umfragen kippen können und die Ergebnisse dann völlig anders aussehen“, sagte der Minister. „Von daher rate ich uns allen zu etwas Gelassenheit.“
© AFP

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