Israelische Touristin in Berlin bei propalästinensischer Demonstration attackiert

Nach Demonstrationen mit Bezug zum Nahostkonflikt in Berlin am Samstag sind insgesamt 42 Strafverfahren eingeleitet worden.

Bei einer Versammlung wurden eine israelische Touristin und ihr Vater angegriffen, wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte. Die Frau habe etwas Proisraelisches in Richtung der Demonstration gerufen. Daraufhin seien die beiden mit Schlägen und Tritten angegriffen und leicht verletzt worden.

Polizisten nahmen in dem Zusammenhang vier Tatverdächtige fest. An der propalästinenischen Demonstration hätten insgesamt bis zu 1800 Menschen teilgenommen, teilte die Polizei weiter mit. Mehrere von ihnen wurden den Angaben nach als Straftäter wiedererkannt und festgenommen. Bei der Demonstration seien verbotene Parolen skandiert und verbotene Fahnen mitgebracht worden.

An einer proisraelischen Demonstration nahmen den Angaben zufolge etwa 600 Menschen teil. Unter sie hätten sich zunächst unbemerkt etwa 40 propalästinensische Demonstrierende gemischt. Es sei zum Streit gekommen, einem Mann sei eine palästinenische Fahne entrissen worden. Die Polizei drängte die 40 Menschen aus der Demonstration heraus.

Gegen den Mann, der die Fahne entrissen hatte, sowie gegen 26 propalästinensische Demonstrierende wurden laut Polizei Strafermittlungsverfahren eingeleitet, ebenso gegen einen Mann, der einzelne Polizeikräfte gefilmt und live gestreamt haben soll. Ein Mann, der als Straftäter wiedererkannt worden sei, sei festgenommen worden.

Ein weiterer Mann habe bei der Demonstration eine Rauchgranate, einen sogenannten Nebeltopf, in Richtung der Einsatzkräfte geworfen und bei seiner späteren Festnahme Widerstand geleistet. Außerdem wurde eine Frau festgenommen, die ein Verkehrsschild mit einem israelfeindlichen Schriftzug beschmiert haben soll.

Vor dem Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel an diesem Montag fanden am Wochenende in vielen Weltregionen Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen statt. Auch für Montag waren Demonstrationen geplant.
© AFP

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