„Ja, ich traue mir mehr Verantwortung zu“, sagte Habeck am Freitagabend in den ARD-„Tagesthemen“. „Aber was daraus wird, das liegt nicht an mir.“ Ob daraus eine „ernsthafte Kandidatur auch für das Kanzleramt wird“, müssten die Menschen entscheiden.
Natürlich starte seine Partei von „denkbar schlechten Bedingungen aus, die Umfragen sind schlecht, es gibt einen großen Vertrauensverlust, auch in meine Person“, sagte Habeck. Dieses Vertrauen wolle er sich nun erst einmal wieder erarbeiten. Ob er nun Kanzlerkandidat genannt werden wolle, dazu sagte Habeck: „Das dürfen Sie sich aussuchen.“
In der Sendung ZDF-„heute“ sagte Habeck, gerade weil er Fehler eingeräumt habe, etwa beim Heizungsgesetz, und daraus lernen musste, könne sein Angebot an die Bürgerinnen und Bürger interessant sein. „Ich würde gerne mal wissen, wie viele Fehler Friedrich Merz schon eingeräumt hat“, sagte der Vizekanzler mit Blick auf den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU). „Ich kann mich an gar keinen erinnern.“
Mit Blick auf die derzeit mäßigen Umfragewerte für die Grünen sagte Habeck in der ARD außerdem, Umfragen und die politischen Diskussionen der vergangenen drei Jahre hätten „überhaupt nichts mehr für die Zukunft zu sagen“. Sie seien immer Abfragen unter den Bedingungen der Ampel-Regierung gewesen. „Jetzt geht es um die Zukunft.“ Die Stimmung im Land werde sich „sehr schnell verändern und wir werden nach vorne gucken und dann ist alles möglich in alle Richtungen“, zeigte sich Habeck zuversichtlich.
Der Vizekanzler hatte am Freitag seine Bewerbung um die Spitzenkandidatur der Grünen für die nächste Bundestagswahl erklärt – und stehe auch als Kanzler bereit, wenn die Bevölkerung dies wolle. Habeck benutzte in seinem in den Onlinenetzwerken verbreiteten Video nicht ausdrücklich das Wort „Kanzlerkandidat“. Er sagte jedoch: „Ich bin bereit, meine Erfahrung, meine Kraft und meine Verantwortung anzubieten. Wenn Sie wollen, auch als Kanzler.“
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