Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat Kommunen aufgefordert, Grundstücke vorrangig an Anwohner statt an Zuzügler zu vergeben. „Es sorgt vielerorts und zurecht für Verärgerung, wenn sich nur noch Vermögende von auswärts Bauland leisten können“, sagte Geywitz der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Dienstag. Hintergrund sind Klagen insbesondere aus Regionen am Meer, zahlungskräftige Zuzügler würden Ortsansässigen Grundstücke wegschnappen.
Die „NOZ“ zitierte den Landrat von Friesland, Sven Ambrosy: „Ältere Menschen aus Süddeutschland und NRW ziehen immer häufiger für ihren Lebensabend an die Küsten. In der Corona-Zeit haben sich viele Menschen aus südlicheren Gefilden einen Zweitwohnsitz hier bei uns zugelegt“. Der Geschäftsführer der nordfriesischen Gesellschaft WohnEck, Olaf Henschen, berichtete der Zeitung von einem „Trend Betuchter, sich Zweitwohnungen zu kaufen und dann selbst zu nutzen oder zu vermieten“.
Die Bauministerin sagte: „Da sind wir dran und wollen, gemeinsam mit den betroffenen Regionen, schauen, wie wir das ändern können.“ Einige Kommunen nutzten bereits sogenannte Einheimischenmodelle. Damit könnten Grundstücke zu vergünstigten Preisen in einem fairen Verfahren an Ortsansässige vergeben werden statt an den Höchstbietenden. Der Bund habe sich bei der EU für solche Sonderregeln eingesetzt. Bislang würden sie aber nur selten genutzt.
Das Bauministerium analysiere gerade, wie die Vorreiter-Kommunen das Instrument umsetzen, sagte Geywitz. „Und wir wollen das Einheimischenmodell dann bekannter und auch leichter anwendbar machen.“
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