Fußgänger stirbt bei Unfall in Berlin – Polizei prüft Zusammenhang mit Autokorso

Nach dem Tod eines Fußgängers bei einem Unfall in Berlin prüft die Polizei einen Zusammenhang mit einem Autokorso zur Fußballeuropameisterschaft.

Nach dem Tod eines Fußgängers bei einem Unfall im Berliner Stadtteil Neukölln am Mittwochabend prüft die Polizei einen Zusammenhang mit einem Autokorso zur Fußballeuropameisterschaft. Der 67-Jährige wurde beim Überqueren der Straße von einem Auto erfasst. Laut Polizei erlag er noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Bei Feiern türkischer Fans am Breitscheidplatz wurden unterdessen 19 Menschen festgenommen und sechs Polizisten verletzt.

Der mutmaßliche 26-jährige Unfallverursacher habe sich nach dem Unfall auf der Neuköllner Hermannstraße zunächst vom Tatort entfernt, wie es von der Polizei hieß. Rund eineinhalb Stunden später habe er sich aber auf einer Polizeidienststelle gestellt. Die Ermittlungen, ob er zuvor an einer „Jubelfeier“ anlässlich der EM teilgenommen habe, dauerten noch an.

Nicht nur in Neukölln wurde der Sieg der türkischen Nationalelf gegen die tschechische Mannschaft am Mittwochabend mit Autokorsos gefeiert. Auch auf dem Charlottenburger Breitscheidplatz kamen zahlreiche Menschen zusammen – in der Spitze befanden sich laut Polizei auf dem Platz und in den umliegenden Straßen bis zu 4500 Menschen und 500 Autos.

Einige Feiernde seien auf Laternen geklettert, andere hätten Pyrotechnik gezündet, hieß es. Auf dem Kurfürstendamm habe ein Mann mit einer Schreckschusspistole mehrfach in die Luft geschossen. Die Waffe wurde von den Beamten beschlagnahmt.

Vereinzelt seien Glas- und Plastikflaschen in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden, wobei ein Beamter leicht verletzt worden sei, teilte die Polizei weiter mit. Weitere fünf Beamte wurden bei dem Versuch verletzt, die Fahrbahn zu räumen, um sie wieder für den Verkehr freizugeben. Sie konnten – ebenso wie ihr Kollege – ihren Dienst fortsetzen.

Gegen 01.00 Uhr nachts rollte der Verkehr rund um den Breitscheidplatz wieder. Die Polizei nahm insgesamt 20 Strafanzeigen unter anderem wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz auf.
© AFP

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