„Olaf Scholz wird der Kanzlerkandidat“, sagte SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast am Mittwoch in Berlin. Ähnlich äußerte sich auch Generalsekretär Matthias Miersch. Hintergrund sind Vorbehalte in der SPD gegen Scholz. Einige Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten argumentieren, dass die Partei bei der Bundestagswahl mit dem populäreren Verteidigungsminister Boris Pistorius bessere Chancen hätte. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatte in diesem Zusammenhang von einem „Grummeln“ in der Partei gesprochen, sich selbst aber auch hinter Scholz gestellt.
Mast sagte zu dem Thema, es gebe darüber in der SPD „keine große, breite Debatte“. Scholz habe auch im Ringen um den Fortbestand der Ampel-Koalition deutlich gezeigt, dass „es ihm um unser Land geht“ und darum, „das Land zusammenzuhalten“.
Auch Miersch wies Zweifel an der Kanzlerkandidatur von Scholz für die Bundestagswahl zurück, die laut einer Einigung zwischen SPD und Union am 23. Februar stattfinden soll. „Natürlich“, sagte er im ZDF-„Morgenmagazin“ auf die Frage, ob der amtierende Kanzler dafür die richtige Person sei.
Scholz will am frühen Nachmittag in einer Regierungserklärung im Bundestag zur politischen Lage und dem Weg zu den Neuwahlen sprechen. Mast und Miersch äußerten beide die Erwartung, dass der Kanzler dabei „kämpferisch“ auftreten werde.
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