Als Maßnahme zur Stärkung der Streitkräfte hat FDP-Fraktionschef Christian Dürr die Musterung der rund 900.000 Bundeswehr-Reservisten vorgeschlagen. Eine solche Musterung könnte Klarheit darüber geben, „auf welche Frauen und Männer wir zurückgreifen könnten“, sagte Dürr am Dienstag in Berlin. Überlegungen zur Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht erteilte der FDP-Politiker hingegen eine Absage.
Die Reservisten seien Menschen, „die dankenswerterweise bereit sind, als Reserve Teil der Streitkräfte zu sein“, sagte Dürr. Sie hätten dazu eine freiwillige Entscheidung getroffen. Angesichts der nötigen Stärkung der Bundeswehr verdiene die Reserve „allein wegen der schieren Anzahl der Menschen mehr Beachtung durch die Politik“, sagte er weiter.
Die FDP sei auch offen für Maßnahmen, die Reserve attraktiver zu machen – etwa durch eine bessere Vereinbarkeit von Arbeitsleben und Reserve. Arbeitgeber müssten erkennen, dass es für sie auch einen „Mehrwert“ habe, „Mitarbeiter in der Reserve zu haben“, sagte Dürr. Viele Reservisten hätten bei der Bundeswehr wichtige Fähigkeiten erworben.
Reservisten der Bundeswehr sind frühere Soldaten. Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums leistet die Reserve Beiträge zur Landes- und Bündnisverteidigung, zum Heimatschutz sowie zur Unterstützung alliierter oder befreundeter Streitkräfte in Deutschland. Reservisten würden dabei je nach Ausbildung und zeitlicher Verfügbarkeit eingesetzt.
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