„Es gibt noch einigen Gesprächsbedarf, bevor das Rentenpaket verabschiedet werden kann“, sagte Fraktionsvize Lukas Köhler der Zeitung „Die Welt“ vom Mittwoch. „Für die FDP-Fraktion ist entscheidend, dass das Rentensystem finanzierbar bleibt und die junge Generation auch langfristig nicht durch immer weiter steigende Beitragssätze oder Zuschüsse aus Steuermitteln überlastet wird.“
Beim Rentenpaket II geht es insbesondere darum, das Rentenniveau über das Jahr 2025 hinaus bei 48 Prozent festzuschreiben, und zwar mit Wirkung bis Sommer 2040. Das Rentenniveau drückt aus, bei wie viel Prozent des Durchschnittseinkommen die Standardrente liegt – diese wird nach 45 Beitragsjahren mit Durchschnittsgehalt gezahlt.
Um den Plan zu finanzieren, sollen unter anderem die Rentenbeiträge steigen. Das Bundeskabinett hatte das Paket nach längerem koalitionsinternen Streit Ende Mai beschlossen.
Scharfe Kritik äußerte erneut der FDP-Finanzpolitiker Max Mordhorst. „Die von der SPD forcierte Rentenpolitik geht in die komplett falsche Richtung“, sagte er der „Welt“. „Einer Stabilisierung der Renten auf dem angestrebten Niveau kann die FDP nicht zustimmen.“ Gerade die junge Generation ‚“würde bei einer Umsetzung des Rentenpakets II draufzahlen“.
Der SPD-Arbeitsmarktexperte Martin Rosemann wies das zurück. „Generationengerecht bedeutet, dass sich auch die junge Generation auf eine sichere Rente verlassen kann. Genau das schaffen wir mit dem Rentenpaket“, sagte er der Zeitung.
Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch sagte, die Stabilisierung des Rentenniveaus sei „absolut notwendig und auch richtig“. Er verwies zudem auf das von den Liberalen gewünschte sogenannte Generationenkapital – auch bekannt als Aktienrente – als Teil des Rentenpakets. Davon seien die Grünen zwar nie ein Anhänger gewesen, „aber wir sind bereit, das mitzutragen“, sagte Audretsch der „Welt“.
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