Erneut möglicher Panda-Nachwuchs in Berlin: Muttertier Meng Meng wieder schwanger

Das Panda-Weibchen Meng Meng im Berliner Zoo ist erneut schwanger. Eine Ultraschall-Untersuchung habe ergeben, dass die elfjährige Meng Meng mit zwei Jungtieren trächtig ist, teilte der Zoo mit.

Berlin kann sich auf möglichen neuen Panda-Nachwuchs freuen: Das Panda-Weibchen Meng Meng im Berliner Zoo ist wieder schwanger. Eine Ultraschalluntersuchung am Sonntag habe ergeben, dass die elfjährige Meng Meng mit zwei Jungtieren trächtig ist, teilte der Zoo am Montag mit. Mit der Geburt werde bereits Ende August gerechnet.

Allerdings ist ein glückliches Ausgang noch nicht garantiert. „Bei aller Begeisterung müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass das ein sehr frühes Stadium der Trächtigkeit ist und eine sogenannte Resorption – also ein Absterben des Embryos – zu diesem Zeitpunkt noch möglich ist“, schränkte Zootierärztin Franziska Sutter ein. Der Zoo werde die Entwicklung mit weiteren Ultraschalluntersuchungen und Hormonanalysen genau verfolgen. Derzeit seien die Embryonen etwa 2,5 Zentimeter groß.

Man hoffe sehr, dass alles so gut klappe wie 2019, fügte Sutter hinzu. Vor fünf Jahren brachte hat Meng Meng die Zwillinge Pit und Paule im Berliner Zoo zur Welt. Es war der erste Panda-Nachwuchs in Deutschland, was Begeisterung weit über die deutsche Hauptstadt hinaus auslöste. Seit Dezember 2023 leben die zwei Jungtiere in der Chengdu Panda Base in China.

Im März 2024 wurde laut Zoo erneut eine künstliche Besamung bei Meng Meng durchgeführt. Weibliche Große Pandas sind nur etwa für 72 Stunden im Jahr fortpflanzungsfähig. Meng Mengs Trächtigkeit konnte erst jetzt bestätigt werden, weil die bei Pandas typische Keimruhe eine sofortige Einnistung der befruchteten Eizelle verhindern kann. Erst wenn die Umweltbedingungen günstig sind, setzt sich die Trächtigkeit fort und der Embryo wächst.

Ultraschalluntersuchungen sind laut Zoo bei Pandas indessen kein einfaches Unterfangen. Zwei Stunden lang hätten Tierpfleger und Veterinärmedizinern am Sonntag versucht, die Bilder einzufangen, hieß es. Erst kurz bevor der Versuch abgebrochen werden sollte, gelang es. „Das ist uns nur dank des besonderen Vertrauensverhältnisses zwischen Mensch und Tier gelungen“, betonte der Leiter der Abteilung für Reproduktionsmanagement am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Thomas Hildebrandt.

Neben Hildebrandt und weiteren IZW-Experten sind auch Kollegen aus der chinesischen Chengdu Panda Base zur Unterstützung nach Berlin gereist. Alles sei bestens für die Geburt vorbereitet, teilte der Zoo mit. ,Für Besucher ist Meng Meng dagegen vorerst nicht mehr durchgehend zu sehen, hieß es. Sie sei sehr schläfrig. Das drei Jahre ältere Männchen Jiao Qing halte so lange die Stellung. Große Pandas seien grundsätzlich Einzelgänger und die Männchen auch im natürlichen Lebensraum nicht an der Aufzucht der Jungtiere beteiligt, berichtete der Zoo Berlin weiter.

Meng Meng und Jiao Qing kamen 2017 aus China nach Berlin – als vorerst auf 15 Jahre befristete Leihgabe. China verfolgt bereits seit längerem eine sogenannte Panda-Diplomatie, um international Einfluss zu nehmen. Dabei werden die begehrten Tiere für einige Jahre an Tierparks in anderen Staaten ausgeliehen, um diese Peking gegenüber wohlgesonnen zu stimmen.

In der Wildnis kommen Große Pandas nur noch in den Bergen in Zentralchina vor, wo ihre Hauptnahrungsquelle Bambus wächst. Nach Angaben des Berliner Zoos gibt es derzeit etwa 2000 Individuen. Sie stehen auf der „Roten Liste“ der Weltnaturschutzunion und sind als gefährdet eingestuft. Vor allem die Zerstückelung des Lebensraumes durch Straßen, Schienen und Landwirtschaft ist ein Problem für die Einzelgänger. Unter anderem erschwert dies den Tieren, sich während der kurzen Paarungszeit zu finden.
© AFP

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