Deutschland verabredet engere Migrationskooperation mit Kolumbien

Deutschland und Kolumbein haben eine engere Zusammenarbeit bei der Migrationssteuerung verabredet.

Deutschland und Kolumbien haben eine engere Zusammenarbeit bei der Migrationssteuerung verabredet. Eine Delegation aus Deutschland unter der Leitung des Migrationsbeauftragten Joachim Stamp (FDP) reiste dafür in das südamerikanische Land, wie das Bundesinnenministerium am Dienstag mitteilte. Dabei sei eine „gemeinsame Steuerungsgruppe verabredet“ worden. Ziel sei es, die irreguläre Migration aus dem Land zu reduzieren und legale Arbeitsmigration zu stärken, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Das sei im Interesse beider Länder.

„Wir wollen Rückführungen von Menschen ohne Bleiberecht konsequent durchsetzen – und auf der anderen Seite wollen wir qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen, die wir in vielen Bereichen unserer Wirtschaft dringend brauchen“, so Faeser weiter. Die Ministerin will selbst am Freitag Gespräche in Kolumbien führen. Schwerpunkt ihrer Südamerika-Reise soll die Bekämpfung der organisierten Drogenkriminalität sein.

„Kolumbien hat ein großes Potenzial an jungen Arbeitskräften, die gerne vorübergehend oder auf Dauer in Deutschland arbeiten möchten“, erklärte Stamp. „Hier liegt eine exzellente Chance, gerade für Mangelberufe in Deutschland, leistungsbereite und qualifizierte neue Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu gewinnen.“ Gleichzeitig solle daran gearbeitet werden, „dass die Zahl der aussichtslosen Asylanträge aus Kolumbien durch konkrete Maßnahmen schnell zurückgeht.“

Die deutschen Behörden registrierten zuletzt eine wachsende Zahl von Geflüchteten aus Kolumbien. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge listete das südamerikanische Land im Januar auf Platz zehn der häufigsten Herkunftsstaaten bei Asylantragstellern auf. ,455 Menschen aus Kolumbien beantragten demnach im Januar in Deutschland Asyl. Im gesamten Jahr 2023 waren es 3337 – knapp 2000 mehr als 2022. Die meisten Verfahren sind noch anhängig. Von den bereits beschiedenen Anträgen wurden fast alle abgelehnt.

Die Delegationsreise umfasste laut Ministerium mehrere Gesprächsrunden in verschiedenen Ministerien, der Auslandshandelskammer, der Arbeitsverwaltung sowie dem Goethe-Institut in Kolumbien. An der Reise nahmen auch Vertreter des Bundesarbeitsministeriums und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung teil.

Im Dezember hatte Faeser ein Migrationsabkommen mit Georgien unterzeichnet. Auch dabei ging es um die Rückführung ausreisepflichtiger Flüchtlinge und die Anwerbung von Fachkräften aus dem Land. Im Januar 2024 folgte die Vereinbarung einer engen Zusammenarbeit mit Marokko mit den gleichen Zielen. Ähnliche Abkommen sind noch mit Kenia, Usbekistan und Kirgisistan geplant.
© AFP

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