Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) rechnet zur Weihnachtszeit mit pünktlicheren Zügen im Fernverkehr. Sobald mit der Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim der erste Korridor saniert sei, würden Bahnkunden Verbesserungen bemerken, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag. Das werde zum kommenden Weihnachtsverkehr der Fall sein.
Für das laufende Jahr hatte sich die Bahn kürzlich eine Pünktlichkeitsquote von 70 Prozent im Fernverkehr zum Ziel gesetzt. Im vergangenen Jahr lag sie bei 64 Prozent. Als pünktlich gilt ein Zug, wenn er weniger als sechs Minuten Verspätung hat.
Wissing sagte den Funke-Zeitungen, derzeit sei die sogenannte Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim noch für „sehr viele“ Zugverspätungen verantwortlich. „Jeder siebte Fernzug passiert diese Strecke. Aufgrund des schlechten Zustands gibt es dort mindestens eine Betriebsstörung täglich“, sagte der FDP-Politiker.
Ende des Jahres werde die Situation „besser sein“, fuhr der Bundesverkehrsminister fort. „Wenn die Riedbahn saniert ist, sollte es dort zumindest keine netzbedingten Betriebsstörungen mehr geben. Und das wiederum macht sich positiv im gesamten Netz bemerkbar.“
Die Riedbahn ist der erste Streckenabschnitt, den die Bahn im Rahmen der sogenannten Generalsanierung angeht. Wissing zufolge fließen in diesem Jahr insgesamt rund 16,3 Milliarden Euro in die Schiene, vor allem in die Sanierung von Streckenabschnitten.
Der Neubau werde zwar trotz Widerständen aus der Bevölkerung vorangetrieben, sagte er den Funke-Zeitungen. Der Fokus liege aber darauf, eine Lösung für Kapazitätsverluste im bestehenden Schienennetz zu finden. „Die Bahn geht davon aus, nach der Korridorsanierung 20 Prozent mehr Kapazität im Bestandsnetz zu haben“, sagte Wissing.
In Deutschland liegen laut Wissing mehr als 38.000 Kilometer Schiene. Geplante Neubaustrecken sind seinen Angaben zufolge in einer Länge von 1000 Kilometern geplant.
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