Mit mehr Prävention und Information will die Bundesregierung künftig Volkskrankheiten wie Krebs und Demenz besser bekämpfen. Übernehmen soll diese Aufgabe ein neues Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM), dessen Errichtung das Bundeskabinett am Mittwoch beschloss. „Deutschland muss bei Vorsorge und Früherkennung von Krebs- oder Herzkrankheiten endlich von den hinteren Plätzen in Europa an die Spitze kommen“, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dazu.
„Vorbeugung durch Aufklärung und Früherkennung müssen stärker werden“, erklärte der Minister Mit dem BIPAM werde der Austausch von Wissenschaft, Politik und Praxis gefördert und die Prävention in der Bevölkerung gestärkt, so Lauterbach. Der Minister erhofft sich davon die Vermeidung von chronischen Krankheiten und deren kostenintensiven Behandlungen.
Das neue Institut soll Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung hierzulande erheben, Maßnahmen zur Prävention entwickeln und die Bürgerinnen und Bürger „gut verständlich“ informieren. Die Behörde übernimmt damit Aufgaben, für die bislang das Robert-Koch-Institut (RKI) verantwortlich war. Dieses soll sich in Zukunft ganz auf die Abwehr von Infektionskrankheiten konzentrieren.
Das RKI und das BIPAM sollen sich Lauterbach zufolge „ergänzen“. Das Ziel: „ein starkes Institut für Infektionskrankheiten und ein starkes Institut für Nicht-Infektionskrankheiten“, wie der SPD-Politiker bereits bei Bekanntgabe der Pläne im Oktober verkündet hatte.
Im neuen Institut wird zudem die bisherige Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aufgehen. Darauf hatten sich die Parteien der Ampelkoalition bereits in ihrem Koalitionsvertrag geeinigt. Seine Arbeit soll das BIPAM – mit Hauptsitz in Köln und Außenstelle in Berlin – im Januar 2025 aufnehmen.
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