Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßte Biden am Freitagvormittag vor seinem Amtssitz in Berlin. Anschließend trug sich der 81-Jährige ins offizielle Gästebuch ein. Nach der militärischen Ehrerbietung durch ein Bataillon der Bundeswehr stand ein Vieraugengespräch der beiden Politiker an. Anschließend wollte Steinmeier den US-Präsidenten für seine Verdienste „um die deutsch-amerikanische Freundschaft und das transatlantische Bündnis“ mit der höchsten deutschen Ehrung auszeichnen: der Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Ursprünglich hatte Biden bereits in der vergangenen Woche zu einem mehrtägigen Staatsbesuch nach Deutschland kommen und dabei auch einen Gipfel der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein abhalten wollen. Wegen des Hurrikans „Milton“ verschob der im Januar aus dem Amt scheidende Präsident seinen Abschiedsbesuch in Deutschland jedoch.
Nach dem Termin in Bellevue will sich Biden mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt treffen. Dabei dürfte es vor allem um die Lage in der Ukraine gehen. Am Nachmittag ist in Berlin zudem ein Vierertreffen von Scholz, Biden, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer geplant. Neben dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine dürfte auch der eskalierende Nahost-Konflikt erörtert werden.
Biden reist bereits am späten Freitagnachmittag wieder ab. Der Besuch sorgt in Berlin für massive Verkehrseinschränkungen. „Planen Sie heute für alle Wege etwas mehr Zeit ein und bleiben Sie entspannt“, schrieb die Berliner Polizei im Onlinedienst X.
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