Berliner Freie Universität kurzzeitig von propalästinensischen Aktivisten besetzt

Eine Gruppe vermummter propalästinensischer Aktivisten hat kurzzeitig das Präsidiumsgebäude der Freien Universität (FU) Berlin besetzt.

Am Donnerstagmittag seien 15 bis 20 Menschen in das Gebäude eingedrungen, hätten dort randaliert und „Schriftzüge mit propalästinensischem Kontext“ an die Wände gesprüht, sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben einer FU-Sprecherin wurden unter anderem Türen von Räumen gewaltsam geöffnet und Bürotechnik zerstört.

Als die Beamten eintrafen, versuchten die Besetzer dem Polizeisprecher zufolge zu fliehen. Vier Menschen konnten aber gefasst und festgenommen werden. Dabei handelt es sich dem Sprecher zufolge um einen Mann und drei Frauen. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt. Den betroffenen Kolleginnen und Kollegen sei psychologische Hilfe angeboten worden, sagte die FU-Sprecherin.

Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) verurteilte die Aktion. Die Täterinnen und Täter seien äußerst gewaltbereit vorgegangen, hätten Mitarbeitende angegriffen und Universitätseigentum massiv beschädigt und zum Teil zerstört, teilte sie mit.

„Wir werden solche Aktionen nicht tolerieren und ihnen mit aller Entschlossenheit entgegentreten – begangene Straftaten gehören geahndet“, ergänzte Czyborra. Es sei der sehr schnellen und besonnenen Reaktion der Universitätsleitung und der Polizei zu verdanken, dass die Besetzung schnell beendet wurde.

Die Freie Universität bezifferte die Zahl der Teilnehmer der versuchten Besetzung in einer Mitteilung sogar auf „mindestens 40“. Durch Vandalismus sei erheblicher Sachschaden im gesamten Gebäude entstanden, hieß es.

Universitätspräsident Günter M. Ziegler erklärte: „Das war eine absolute Grenzüberschreitung, und wir verurteilen diese Gewalt aufs Schärfste – wir sehen das als Angriff auf die Freie Universität Berlin und auch auf unsere Angebote, einen Dialog zu diesem schwierigen und wichtigen Thema zu ermöglichen.“
© AFP

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