Die SPD will Olaf Scholz einem Medienbericht zufolge erst kurz vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr offiziell zum Kanzlerkandidaten küren. „Als Kampagnenmanager ist es meine Verantwortung, die Kanzlerpartei SPD nicht schon Monate vor der Bundestagswahl so sehr auf Wahlkampf zu trimmen, dass das Regieren darunter leidet“, sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert dem Magazin „stern“ laut Vorabmeldung vom Dienstag auf die Frage, wann Scholz offiziell zum Kanzlerkandidaten der SPD gewählt wird.
„Deshalb werden wir erst im Sommer 2025 den Schalter offiziell umlegen“, fuhr Kühnert fort. Da bei der SPD „personelle Klarheit“ herrsche, sei das problemlos möglich.
Die SPD sei jederzeit für Wahlkampf bereit. „Wir sind unabhängig von der Ampel an 365 Tagen im Jahr startklar“, antwortete Kühnert auf die Frage, ob die Sozialdemokraten im Falle von Neuwahlen kampagnenfähig seien. „Bei jeder anderen Antwort müsste ich als Generalsekretär sofort zurücktreten.“
Der SPD-Politiker warnte seine Partei jedoch vor einem Koalitionswahlkampf. „Ich würde meiner Partei nie empfehlen, irgendeinen Koalitionswahlkampf zu machen“, sagte Kühnert. „Was möglich ist, sehen wir nach der Bundestagswahl.“
Bei der Union hatte CDU-Chef Friedrich Merz im Februar gesagt, die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur solle erst nach den drei Landtagswahlen in Ostdeutschland im September fallen.
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