Eine entsprechende Unterstützung mit Lieferungen oder dem Einsatz von Personal stelle „ganz klar eine eindeutige Eskalation“ dar, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin. „Wir fordern die nordkoreanische Seite dazu auf, nicht dazu beizutragen und alles in diese Richtung zu unterlassen.“
Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann ergänzte: „Wir beobachten das alles sehr aufmerksam und nehmen das mit großer Besorgnis zur Kenntnis.“ Die Bundesregierung appelliere daran, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine „in keiner Weise, weder militärisch noch wirtschaftlich, zu unterstützen“.
Hoffmann betonte zudem, dass es bereits eine diplomatische Reaktion gegeben habe. Sie bezog sich damit auf einen Maßnahme des Auswärtigen Amts: Dieses bestellte nach Berichten über eine mutmaßliche Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland zum Einsatz in der Ukraine am Mittwoch den nordkoreanischen Geschäftsträger in Berlin ein. ,Die Vize-Regierungssprecherin verwies weiter darauf, dass Deutschland seine „sehr breit angelegte Unterstützung für die Ukraine“ fortsetze. Ein entsprechendes Paket im Umfang von 1,4 Milliarden Euro sei in der Auslieferung.
Die Ukraine erklärte am Donnerstag, dass nordkoreanische Soldaten in der russischen Grenzregion Kursk angekommen seien. Der russische Präsident Wladimir Putin stritt die Entsendung nicht ab. In Kursk hatte die Ukraine im August eine Bodenoffensive begonnen; sie hält dort nach eigenen Angaben mehrere hundert Quadratkilometer besetzt. Die russischen Truppen begannen im September eine Gegenoffensive.
Der Westen wirft Nordkorea seit Längerem vor, Russlands Krieg in der Ukraine mit Waffen zu unterstützen. Nun hat Nordkorea nach übereinstimmenden Erkenntnissen der US-Regierung und Südkoreas zudem mehrere tausend Soldaten nach Russland entsandt, die nach Angaben Seouls in der Ukraine eingesetzt werden sollen. Den Angaben zufolge werden mindestens 3000 nordkoreanische Soldaten derzeit in Russland trainiert. Laut Schätzungen aus Seoul könnte Pjöngjang insgesamt rund 12.000 Soldaten schicken.
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