Ampel und Union einigen sich auf gemeinsamen Antrag zu Veteranentag

Die Ampelfraktionen und die Union im Bundestag haben sich einem Medienbericht zufolge auf einen gemeinsamen Antrag zur Einführung eines jährlichen Veteranentages in Deutschland geeinigt.

Die Ampelfraktionen und die Union im Bundestag haben sich auf einen gemeinsamen Antrag zur Einführung eines jährlichen Veteranentages geeinigt. Der Entwurf aller vier Fraktionen soll einem Bericht der Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zufolge demnächst in den Bundestag eingebracht werden. Als Datum für den Veteranentag wurde der 15. Juni vereinbart. Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), und der Bund Deutscher Einsatzveteranen begrüßten den Schritt.

Seit Gründung der Bundeswehr hätten in ihr über zehn Millionen Frauen und Männer gedient, heißt es in dem Antrag laut dem RND-Bericht. Manche Soldaten trügen in Folge ihres Einsatzes schwere körperliche oder seelische Verletzungen davon, die auch noch lange nach der Rückkehr aus dem Einsatz ihr Leben sowie das ihrer Angehörigen beeinträchtigten.

Über die Einführung eines Veteranentags wurde schon vor Jahren diskutiert. Im Jahr 2012 sprachen sich der damalige Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus (FDP) und der damalige Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) für einen solchen Tag aus. Die Initiative versandete jedoch.

Der Bundestag trage für die Bundeswehr eine besondere Verantwortung, heißt es nun laut RND in dem gemeinsamen Antrag der vier Fraktionen. Ein nationaler Gedenktag böte nicht nur die Möglichkeit, Dankbarkeit und Anerkennung gegenüber den Veteranen auszudrücken, sondern fördere auch das Verständnis in der Gesellschaft für deren Leistungen.

SPD, Grüne, FDP und Union fordern die Bundesregierung demnach auf, „ein nachhaltiges und zeitgemäßes Konzept für die Durchführung des 15. Juni als nationalen Veteranentag zu erarbeiten“ und eine grundsätzliche Verbesserung der Nachsorge von besonders im Auslandseinsatz erlittenen Schädigungen sicherzustellen. Das Datum wurde gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 2019 erstmals das Veteranenabzeichen verliehen worden war.

„Wir sind froh, dass nach vielen Jahren intensiver Überzeugungsarbeit ziviler Organisationen nun ein parteiübergreifender Konsens der Verteidigungspolitiker zur Einführung eines nationalen Veteranentages in Deutschland besteht“, sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Einsatzveteranen, Bernhard Drescher, dem RND. Der Tag dürfe aber nicht zu einer „Alibiveranstaltung“ verkommen. Es brauche „bundesweite Aktivitäten“, um die Wertschätzung der Gesellschaft für ihre Veteranen zu stärken.

„Wir brauchen mehr Veteranenkultur in Deutschland“, sagte die Wehrbeauftragte Högl den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Es kommt darauf an, Stolz, Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.“ Dazu gehöre auch konkrete Hilfe, wenn es für die Veteranen und ihre Angehörigen einmal nicht gut laufe. Außerdem sei das Gedenken an die Einsätze, die Gefallenen und die Verwundeten wichtig.

Einen Veteranentag gibt es unter anderem in den USA. Er wird dort am 11. November begangen und ist ein Feiertag. In Großbritannien ist der Armed Forces Day Ende Juni nationaler Ehrentag der Streitkräfte sowie der Veteranen und Veteraninnen.
© AFP

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