Schüsse und Explosionen: Freunde versetzen mit Vater bayerische Stadt in Schrecken

Mit Schüssen, Explosionen und Brandstiftungen sollen es zwei Heranwachsende im bayerischen Geretsried krachen lassen haben.

Im wahrsten Sinn richtig krachen lassen haben es mit Schüssen, Explosionen und Brandstiftungen an Fahrzeugen zwei Heranwachsende im bayerischen Geretsried. Der Vater eines der 19 und 20 Jahre alten Haupttäter soll die auch von Polizeieinsätzen und Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft unbeeindruckten Tatverdächtigen dabei unterstützt haben, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Donnerstag in Rosenheim mitteilte. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um die Haupttäter wurden insgesamt 18 Beschuldigte festgestellt und 76 Verfahren eingeleitet.

Der Polizei zufolge waren die Einwohner der südlich von München gelegenen Stadt im vergangenen Jahr und auch in diesem Jahr immer wieder durch Knall- und Schussgeräusche verunsichert. Die Urheber seien erst festgestellt worden, als bei einer Durchsuchung vor gut einem Jahr bei den beiden Haupttätern Schreckschusswaffen, Vermummungen und diverse pyrotechnische Gegenstände beschlagnahmt werden konnten.

Trotz des damaligen Auffliegens sollen die Heranwachsenden weitergemacht haben, im Februar meldeten Bürger erneut mehrere Salven. Neben den beiden Hauptverdächtigen sei auch ein 15-Jähriger als Mittäter bei den aus Schreckschusswaffen abgegebenen Schüssen ermittelt worden. Die weiteren Ermittlungen – dazu die umfangreiche Auswertung der Smartphones – brachten der Polizei die Belege für zahlreiche weitere Taten, für die bereits bei den Behörden bekannte Jugendliche aus Geretsried und die beiden Verdächtigen verantwortlich sein sollen.

Eine wegen der vielen Verfahren eingerichtete eigenständige Ermittlungsgruppe konnte schließlich 18 Beschuldigte ermitteln. In den Verfahren werden diesen Vergehen nach dem Waffengesetz, schwerwiegende Verkehrsstraftaten, Diebstähle, Hausfriedensbrüche, Sachbeschädigungen, gefährliche Körperverletzungen, Urkundenfälschung, Kennzeichenmissbrauch und eine Vielzahl von Ordnungswidrigkeiten, die gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen, vorgeworfen.

Auch von einer neuen Razzia im vergangenen April und Geständnissen mehrerer Beschuldigter sollen sich die Hauptakteure unbeeindruckt gezeigt haben. In der Folge sei es zu neuen Ingewahrsamnahmen, Durchsuchungen und Beschlagnahmen von Gegenständen wie Waffen, Pyrotechnik und anderem gekommen. Außerdem sei der 55 Jahre alte Vater eines der jungen Männer tatverdächtig geworden.

Er soll seinen Sohn und andere Täter mit dem Auto nach Taten abgeholt und sich mit ihnen versteckt haben. Er soll auch mit seinem Sohn und dem zweiten Hauptverdächtigen drei Fahrzeuge angezündet haben, wobei ein Schaden in Höhe von zehntausenden Euro entstand. Neben den strafrechtlichen Folgen prüfe die Stadt Geretsried mittlerweile weitere Sanktionen wie ein Betretungsverbot für bestimmte Bereich der Stadt.
© AFP

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