Rund vier Monaten nach dem gewaltsamen Tod eines Neugeborenen in Lauffen am Neckar in Baden-Württemberg ist Mordanklage gegen die Mutter erhoben worden. Die 28-Jährige soll das Mädchen am Morgen des 12. Septembers allein im Wohnhaus ihrer Eltern geboren und anschließend getötet haben, wie die Staatsanwaltschaft Heilbronn am Montag mitteilte. Die Schwangerschaft hielt sie demnach vor ihrem Lebensgefährten und ihrer Familie geheim.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus aus, dass die Frau nicht bereit war, ihre Lebenspläne und insbesondere ihre berufliche Karriere für ein Kind zurückzustellen. Daher habe sie bereits vor der Entbindung den Entschluss gefasst, das Kind nach der Geburt zu töten.
Der Obduktion zufolge lebte das Kind nach der Geburt. Die Beschuldigte habe die Nabelschnur abgetrennt und das Neugeborene aus einem Fenster fallen lassen, so dass dieses an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma infolge des Sturzes starb, erklärte die Anklagebehörde.
Die Staatsanwaltschaft sieht das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe als erfüllt an. Die Angeschuldigte sitzt seit September in Untersuchungshaft. Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Heilbronn muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.
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