Der Flugtaxi-Hersteller Volocopter aus dem baden-württembergischen Bruchsal hat grünes Licht für die Serienproduktion seines elektrischen Modells Volocity erhalten. Das Luftfahrtbundesamt habe die Genehmigung als Herstellungsbetrieb erweitert, was die Serienproduktion ermögliche, teilte Volocopter am Donnerstagabend mit. Das sei „ein bedeutender Meilenstein“ für das Unternehmen, erklärte Volocopter-Geschäftsführer Andreas Fehring.
Die Produktionsstätte von Volocopter habe nun die offizielle Genehmigung des Luftfahrtbundesamtes, Fluggeräte für den kommerziellen Flugbetrieb herzustellen, die an Kunden ausgeliefert werden können, so Fehring. Dies ist nach Firmenangaben möglich, „sobald der Volocity die Musterzulassung erhält“. Das Unternehmen habe mit Erprobungsflugzeugen bewiesen, „dass wir sichere Fluggeräte herstellen können“, betonte der Manager.
Das Flugtaxi von Volocopter erinnert äußerlich an einen Mini-Hubschrauber. Im Cockpit ist Platz für zwei Passagiere. Anstelle von großen Rotorblättern ist auf dem Dach eine kreisförmige Struktur mit 18 kleinen Propellern angebracht. Das Gerät kann senkrecht starten und landen. Der Volocity kann laut Unternehmen „leise und emissionsfrei über dichtbesiedeltes Gebiet fliegen“ und den „urbanen Verkehrsmix mit einer attraktiven Variante erweitern“.
Das Luftfahrtbundesamt genehmigte zudem, dass die Tochtergesellschaft Volocopter Air Services Piloten für die Fluggeräte des Unternehmens ausbilden kann, wie Volocopter am Freitag mitteilte.
„Das Fliegen mit Flugtaxis rückt in greifbare Nähe“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP). Die Zulassung für die serielle Produktion bei Volocopter sei ein bedeutender Schritt und zeige, dass Deutschland bei der Herstellung von Flugtaxis „Weltspitze“ sei.
Volocopter war 2011 gegründet worden; das Unternehmen beschäftigt mehr als 500 Menschen in Deutschland und Singapur. Es absolvierte nach eigenen Angaben bereits mehr als 2000 erfolgreiche öffentliche und private Testflüge. Zu den Investoren gehören die Autobauer Mercedes und Geely aus China, die Logistiktochter der Deutschen Bahn, Schenker, oder die Investmentgesellschaft Blackrock. Neben Volocopter arbeiten weltweit zahlreiche Unternehmen an ähnlichen Lösungen.
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