Ermittler in Baden-Württemberg haben einen Tatverdächtigen in einem fast 46 Jahre alten Mordfall ermittelt. Am 11. Juni 1978 soll ein damals 19-jähriger in Deutschland stationierter US-Soldat eine 35-jährige Frau in ihrer Wohnung in Ludwigsburg mit mehr als 30 Messerstichen getötet haben, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei in Ludwigsburg am Freitag mitteilten.
Der heute 66-Jährige wurde am 13. Februar von Sicherheitsbeamten und mit Unterstützung der US-Bundespolizei FBI im Bundesstaat New York vorläufig festgenommen. Der des Mordes dringend verdächtige Mann befindet sich derzeit in einem US-Gefängnis in Gewahrsam. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragte seine Auslieferung.
Die damaligen Ermittlungen hatten nicht zur Ergreifung eines Täters geführt. Im Jahr 2020 nahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen in dem sogenannten Cold-Case-Fall dann wieder auf. Die präzise Aufarbeitung des Verbrechens sowie die neue Untersuchung zahlreicher Beweismittel brachten den Angaben zufolge neue Erkenntnisse.
Ein Fingerabdruck führte schließlich fast ein halbes Jahrhundert nach dem Mord zu einem dringenden Tatverdacht gegen den 66-jährigen US-Bürger. In Zusammenarbeit mit den US-Behörden kam es zu weiteren Ermittlungen, unter anderem einem DNA-Abgleich. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragte daraufhin einen Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen.
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