Ermittler haben in Baden-Württemberg mehrere syrische Keilschrifttafeln und altägyptische Statuen entdeckt. Die jahrtausendealten Kunstgegenstände wurden bei einer Durchsuchung im Landkreis Heilbronn beschlagnahmt, wie das baden-württembergische Landeskriminalamt in Stuttgart und die Heilbronner Staatsanwaltschaft am Mittwoch gemeinsam mitteilten.
Den Angaben zufolge stieß das Landeskriminalamt bei Ermittlungen zunächst auf den Besitzer einer antiken syrischen Keilschrifttafel. Der Mann habe vorgegeben, diese aus einer alten bayerischen Sammlung als Wertanlage erworben zu haben. Wie sich herausstellte, war die Keilschrifttafel jedoch 2015 aus einem Museum im syrischen Idlib gestohlen worden. Danach wurde sie mutmaßlich illegal nach Deutschland eingeführt.
Während der Durchsuchung bei dem Verdächtigen stießen die Ermittler dann auf eine weitere syrische Keilschrifttafel sowie auf sogenannte Uschebti – kleine aus dem alten Ägypten stammende Grabstatuen. Die Ermittler wiesen darauf hin, dass sich Kulturgüter aus dem antiken Ebla in der syrischen Provinz Idlib „unter Sammlern hoher Beliebtheit“ erfreuen würden. Besonders begehrt seien Keilschriften aus dem Zeitraum von 2350 bis 2250 vor Christus.
Die Region Idlib im Nordwesten Syriens beherbergt einen Großteil des Kulturerbes des Landes aus antiker Zeit. Während des syrischen Bürgerkriegs wurde die Region immer wieder Ziel von Raubgrabungen und Zerstörungen.
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