Duisburg – In der Regie von Michael Thalheimer kommt Peter Iljitsch Tschaikowskys „Eugen Onegin“ auf die Bühne. Nach bereits sehr erfolgreichen Aufführungen im Opernhaus Düsseldorf übernimmt Chefdirigent Vitali Alekseenok auch hier die musikalische Leitung und erarbeitet die Partitur nun mit den Duisburger Philharmonikern und dem neu besetzten Ensemble.
Als Eugen Onegin (Richard Šveda) in Tatjanas geordnetes Leben tritt, erscheint er ihr wie eine Gestalt aus ihren Romanen. Hals über Kopf verliebt sich die junge, unerfahrene Frau (Luiza Fatyol) in den weltgewandten Lebemann. Doch dieser wehrt ihre Zuneigung ab – sein rastloser Lebenswandel eigne sich nicht für eine langfristige Bindung. Jahre später begegnet er der gereiften und mittlerweile verheirateten Tatjana wieder und erkennt, dass sie doch die Richtige für ihn gewesen wäre. Doch jetzt ist es sie, die seine leidenschaftlichen Bekenntnisse zurückweist.
Mit feinem psychologischem Gespür konturiert Peter I. Tschaikowsky in seinen „Lyrischen Szenen“ die unerfüllten Sehnsüchte einer sich selbst überdrüssigen Gesellschaft. „Wie eine Malerei mit sehr feinem Pinselstrich“, beschreibt Chefdirigent Vitali Alekseenok die fast kammermusikalische Intimität der Musik: „Alles ist sehr sensibel und detailreich gezeichnet.“ Dieser Spur folgt auch Regisseur Michael Thalheimer: ,,In jeder dieser modernen Figuren kann man etwas finden, womit man sich identifizieren kann, sei es die fröhliche Lebenslust Olgas, Onegins Sinnsuche, Tatjanas Liebessehnsucht, Lenskis Selbstzweifel, Larinas Resignation oder das Altersglück des Fürsten Gremin. Das macht die Oper so universell: Sie behandelt Themen, die alle Menschen bewegen und die wir zu jeder Zeit, überall auf der Welt nachempfinden können.“